Zürcher Börse schließt mit leichten Verlusten

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit leichten Verlusten abgeschlossen. Die Verunsicherung der Anleger habe mit Blick auf den Handelsstreit zwischen den USA und China sei zuletzt etwas zugenommen, erklärte ein Händler. Gegen Handelsende hin nahm der Druck auf den SMI allerdings spürbar ab.

Die Stimmung sei zwar nicht schlecht, sagte ein anderer Börsianer. Aber der Markt sei auf einem hohen Niveau angelangt, das Anleger vorsichtig stimme. Hinzu komme neben Sorgen um den Handelsstreit noch die Unsicherheit um den bevorstehenden Brexit dazu. Zudem brach US-Präsident Donald Trump den Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un ohne Einigung ab. Gute Resonanz erhielten hingegen US-Konjunkturdaten.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor bis Börsenschluss 0,25 Prozent auf 9.388,94 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büßte 0,23 Prozent auf 1.448,18 Stellen ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,17 Prozent auf 10.964,46 Zähler. Am Ende hielten sich die Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

Nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch an der Börse stand mit der angekündigten Fusion von Sunrise und UPC Schweiz der Telekomsektor im Fokus. Sunrise will UPC Schweiz für 6,3 Milliarden Franken übernehmen und plant dafür eine umfangreiche Kapitalerhöhung. Die Sunrise-Aktie brach um 8,5 Prozent ein.

Nach der Fusion entsteht ein stärkerer Konkurrent für den Branchenprimus Swisscom. Das bereitete den Anlegern jedoch kaum Kopfzerbrechen, denn die Swisscom-Papiere gaben lediglich um 0,3 Prozent nach.

Die nach Lonza (-3,8 Prozent) deutlichsten Einbußen bei den Standardwerten erlitten Adecco (-3,3 Prozent). Während des Handels fielen die Titel noch stärker zurück. Der Personaldienstleister enttäuschte mit der Vorlage der Geschäftszahlen, wobei sich das schwache Wachstum im vierten Quartal besonders auffiel.

Auch ABB (-2,4 Prozent) konnte die Anleger mit dem Quartalsbericht und dem Strategie-Update im Anschluss an den Verkauf der Stromnetzsparte nicht überzeugen. Etwa in der Sparte Industrieautomatisierung machten Analysten Druck auf die Margen aus, und die für das übrig gebliebene Geschäft gesetzten Ziele taten sie als wenig ambitioniert ab.

Swatch und Dufry (je -1,3 Prozent) waren am Donnerstag weitere Verlierer an der Börse. Die beiden Papiere reagieren jeweils stark auf Nachrichten aus China.

Auf der Gegenseite rückten die Papiere des Vermögensverwalters Julius Bär (+1,8 Prozent) am stärksten vor, während es für Swiss Life (+0,9 Prozent) weiter nach oben ging. Und S (+0,4 Prozent) hätten positive Signale von der Branchenmesse in Barcelona Unterstützung geboten, sagten Händler.

Etwas Halt gaben dem Markt die Aktien des Schwergewichts Nestlé (+0,3 Prozent), die am Vortag noch nachgeben hatten. Dagegen büßten Novartis am Tag der Hauptversammlung 0,4 Prozent ein, und die Genussscheine des Branchennachbars Roche verloren 0,3 Prozent.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA584 2019-02-28/18:27