Salzburg-Wahlen Stadt: Die Bürgermeisterkandidaten im Kurzporträt 1

Salzburg (APA) - Sechs Männer und zwei Frauen stellen sich am 10. März der Wahl zum Bürgermeister der Stadt Salzburg. Vier der Kandidaten ge...

Salzburg (APA) - Sechs Männer und zwei Frauen stellen sich am 10. März der Wahl zum Bürgermeister der Stadt Salzburg. Vier der Kandidaten gehen dabei zum ersten Mal ins Rennen um das Amt. Dass ein Bewerber im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit erhält, gilt als so gut wie ausgeschlossen. Die Entscheidung wird daher in einer Stichwahl fallen. Die Porträts sind analog zur Reihung auf dem Stimmzettel gelistet.

Im Dezember 2017 ist es Harald Preuner (59) gelungen, nach 13 Jahren als Vizebürgermeister der Stadt Salzburg den roten Bürgermeistersessel für die ÖVP zu erobern. Der Diplomingenieur bekleidet als erst zweiter gewählter ÖVP-Bürgermeister in der Nachkriegszeit das höchste Amt in der Stadt. Er kam 1999 als Quereinsteiger in den Salzburger Gemeinderat. Rasch zog der Verkehrssprecher der Fraktion immer mehr die Fäden in der Partei. Im Jahr 2004 wurde der Wirtschaftsbündler Klubobmann. Noch im selben Jahr rückte er zum Vizebürgermeister auf. Nach dem Rücktritt von SPÖ-Bürgermeister Heinz Schaden im September 2017 wegen dessen - noch nicht rechtskräftigen - Verurteilung im Swap-Prozess kam er bei der Bürgermeister-Stichwahl am 10. Dezember 2017 auf 50,32 Prozent und ließ damit SPÖ-Spitzenkandidat Bernhard Auinger (SPÖ) mit nur 294 Stimmen Vorsprung hinter sich. Geboren wurde Preuner am 3. August 1959 in Salzburg. Nach dem Maschinenbau-Studium in Graz übernahm er die elterliche Fahrschule.

Einen Generationenwechsel hat die SPÖ mit Vbgm. Bernhard Auinger vollzogen. Der 44-Jährige folgte im Dezember 2017 auf Langzeit-Bürgermeister Heinz Schaden, der nach seiner (nicht rechtskräftigen) Verurteilung im Swap-Prozess zurückgetreten war. In der Stichwahl unterlag er damals Bgm. Harald Preuner (ÖVP) um nur 294 Stimmen. Nach einem Wahlkampf über zwei Jahre will er nun das Blatt wenden. Auinger verspricht einen unkonventionellen Kurs im Rathaus. Bei den größten Problemen Wohnen und Verkehr etwa möchte er von vornherein einmal alle Denkverbote ausschließen und auch vormals „rote Linien“ wie City-Maut oder wirklich einschneidende Beschränkungen des Autoverkehrs zumindest einmal diskutieren. Geboren wurde Auinger am 4. März 1974. Nach der Schulzeit absolvierte er bei Porsche eine Lehre zum Maschinen- und Werkzeugbauer und war danach als Programmierer und Systemadministrator und zuletzt als Betriebsratsobmann tätig. Seit 2005 gehört er dem Gemeinderat an. 2013 wurde er SPÖ-Klubobmann.

Nicht wenige hätten Andreas Reindl, den Chef der Freiheitlichen in der Stadt, nach der Bürgermeisterwahl 2017 schon auf dem Abstellgleis gesehen. Doch der 50-Jährige, der vor 15 Monaten auf 7 Prozent der Stimmen kam, steht trotz parteiinterner Turbulenzen vor der Wahl unangefochten an der Spitze der Stadt-FPÖ. Der gebürtige Saalfeldner (geboren am 3. Dezember 1968) sitzt seit 2014 im Gemeinderat und wurde 2015 als „Zeichen der Verjüngung und Erneuerung“ an die Spitze des FPÖ-Gemeinderatsklubs gehievt. Reindl stammt ursprünglich aus einem SPÖ-Haushalt, freundete sich aber zusehends mit freiheitlichen Ideen an und trat 1991 der FPÖ bei. Der politischen Konkurrenz gilt er als eher glanzloser Verwalter ohne große Visionen, Parteigängern als konsequenter Verfechter freiheitlicher Politik. Der begeisterte Sportler (Laufen, Fußball) tritt etwa vehement für die Schaffung einer Stadtwache ein. Reindl ist gelernter Koch und war später im Verkaufsaußendienst tätig. Nach der Jahrtausendwende arbeitete er einige Jahre als Lkw-Fernfahrer.

Für einen Generationenwechsel in ihrer Partei hat die Kandidatin der grünen Bürgerliste gesorgt. Die frühere Landesrätin und derzeitige Klubobfrau im Landtag, Martina Berthold, hat im vergangenen Sommer Johann Padutsch als langjährigen Parteivorsitzenden in der Stadt abgelöst. Die energiegeladene wie politisch erfahrene 49-Jährige (geboren am 13. Februar 1970) weist einen Lebenslauf auf, der vom beharrlichen Eintritt für Gleichberechtigung und mehr Frauen in Führungspositionen und vom Kampf gegen antiquierte Frauenbilder, Sexismus und Frauenarmut zeugt. Zudem sollte sie das Zusammenspiel von Politik und Verwaltung aus dem Effeff kennen: Vor ihrem Einstieg in die Politik arbeitete Berthold 17 Jahre in der Landesverwaltung, von 2013 bis 2018 war sie als Landesrätin unter anderem für die Agenden Kinderbetreuung, Jugend, Integration, Sport und Frauen zuständig. Berthold gilt als Netzwerkerin mit vielen Verbindungen, die auch selbst anpacken kann. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin ist ein Outdoor-Fan.