Variantenreiche Darmflora von Tiefseevulkanwürmern
Wien (APA) - Tief im Pazifik bei vulkanischen Schwefelquellen beherbergen Röhrenwürmer (Riftia pachyptila) in einem speziellen Organ Bakteri...
Wien (APA) - Tief im Pazifik bei vulkanischen Schwefelquellen beherbergen Röhrenwürmer (Riftia pachyptila) in einem speziellen Organ Bakterien (Candidatus Endoriftia persephone), die ihre einzige Energie- und Nahrungsquelle sind. Diese Bakterien sind nicht wie bisher geglaubt alle idente Klone, sondern gehören verschiedenen Stämmen an, berichten Wiener Forscher im Fachmagazin „Proceedings B“ der Royal Society.
Die Meeresforscherinnen um Julia Polzin und Monika Bright vom Department für Limnologie und Bio-Ozeanographie der Universität Wien haben solche Würmer bei „Schwarzen Rauchern“ am ostpazifischen Rücken gesammelt. „Dies ist genau dort, wo die Erdplatten auseinanderweichen und dadurch unterirdische Vulkanausbrüche hervorrufen“, sagte Polzin im Gespräch mit der APA. Anschließend sequenzierten sie das Erbgut der Bakterien, die in ihrem Verdauungsorgan (Trophosom) leben.
Entgegen früherer Annahmen handelte es sich dabei nicht um eine „klonale Population“, also vollkommen gleiche Bakterien. Die Jungwürmer, die ohne „Innenflora“ zur Welt kommen, nehmen demnach unterschiedliche Stämme solcher Bakterien auf. „Es ist zwar immer ein Stamm vorherrschend, aber das muss nicht immer der gleiche sein“, erklärte Bright.
(SERVICE - Internet: http://rspb.royalsocietypublishing.org/lookup/doi/10.1098/rspb.2018. 1281)