Mehr Impfungen in Tirol am Radar
Spätestens zur Europäischen Impfwoche soll in Tirol die geplante Impf-Infokampagne groß losstarten. Bereits jetzt ist die Sensibilität gestiegen.
Innsbruck –Ausgelöst durch die Medienberichte über Masern-Fälle waren zuletzt wie berichtet österreichweit die MMR-Impfungen gestiegen. Auch in Tirol. Um die Impfwilligkeit weiter zu erhöhen, hatte auch das Land eine Informationsoffensive in Sachen Impfungen angekündigt. Daran wird derzeit getüftelt – der große Startschuss dazu wird in der Europäischen Impfwoche Mitte April fallen. Fakt ist, dass es abseits einer medialen Infokampagne auch vermehrt Impf-Infostände geben wird. Außerdem ist ein langer Nachmittag der Impfung an den Gesundheitsämtern geplant.
Man zielt vor allem auf jene Bevölkerungsgruppen ab, die weniger Gegner von Impfungen sind, sondern vielmehr ihren Impfstatus nicht kennen oder nicht wissen, welche Krankheiten sie – etwa Masern als Kind – durchgemacht haben. Besonders an Impfungen erinnert werden sollen auch Eltern von Kindern im Vorschul- sprich Kindergartenalter, erklärt Franz Katzgraber, Leiter der Landessanitätsdirektion. Eine Umfrage des market-Instituts hatte zuletzt gezeigt, dass eine Mehrheit von 84 Prozent der Österreicher die aktuelle Diskussion rund um die MMR-Impfungen verfolgt hat. Es gibt jedoch ein Altersgefälle: Ältere haben die Diskussion zu einem höheren Anteil wahrgenommen als Junge. Und selbst Eltern von Kindern bis 6 Jahre, die stark betroffen sind, liegen klar unter dem Bevölkerungsschnitt. Trotzdem sind weit mehr als 90 Prozent davon überzeugt, dass eine Impfung positiv zu sehen ist. 95 Prozent Durchimpfungsrate sind notwendig, um die Bevölkerung vor Masern effektiv zu schützen. Österreich liegt nach Schätzungen um zehn Prozent darunter. Ein Thema ist auch, dass in medizinischen Einrichtungen die Durchimpfungsrate des Personals Aufholbedarf hat. In Häusern der Tirol Kliniken müsste neues Personal vor einer Anstellung den Impfstatus nachweisen, erklärt Pressesprecher Johannes Schwamberger. Bestehendes habe zumindest in „sensiblen“ Abteilungen eine volle Durchimpfungsrate. Impfpflicht besteht keine – ist gesetzlich auch in Gesundheitsberufen nicht möglich. (lipi)