Lkw-Maut in Tschechien: Produktion neuer Bord-Boxen schon aufgenommen

Prag/Wien (APA) - Die tschechische Firma CzechToll hat schon die Produktion von Lkw-Bord-Boxen aufgenommen, ungeachtet dessen, dass die öste...

Prag/Wien (APA) - Die tschechische Firma CzechToll hat schon die Produktion von Lkw-Bord-Boxen aufgenommen, ungeachtet dessen, dass die österreichische Kapsch TrafficCom wegen der verlorenen Lkw-Maut-Ausschreibung vor Gericht zieht. Das neue Satelliten-System wird am 1. Dezember starten, berichteten tschechische Medien am Freitag.

Laut CzechToll sollten bis September 2019 rund 450.000 Bord-Boxen fertiggestellt sein, damit sie die Frächter im Oktober und November rechtzeitig austauschen können. Der Generaldirektor des Konsortiums von CzechToll, Matej Okali, sagte, es werde gelingen den Zeitplan einzuhalten. „Wenn ich den Aufbau des neuen Systems mit dem Bau eines Hauses vergleichen sollte, haben wir jetzt den Rohbau fertig ausgeführt“, so Okali.

Unterdessen hat CzechToll erste Tests der neuen Technologie durchgeführt. Laut Okali ist die Detektion von Bord-Boxen zu „99,75 Prozent erfolgreich“.

CzechToll hatte die Ausschreibung für die Betreibung des tschechischen Lkw-Mautsystems von 2020 bis 2029 im Konsortium mit der slowakischen SkyToll gewonnen. Dagegen protestiert der bisherige Betreiber Kapsch, der das Mikrowellen-Lkw-Maut-System errichtet hatte und seit 2007 verwaltet.

Das österreichische Unternehmen Kapsch erklärte vor einigen Tagen, man werde sich ans Gericht wenden, nachdem die tschechische Wettbewerbsbehörde (UOHS) seine Beschwerde gegen die Ausschreibung abgewiesen hatte. Kapsch argumentiert, das Prager Verkehrsministerium habe 2018 die vorläufige UOHS-Maßnahme verletzt, die dem Verkehrsministerium die Unterzeichnung des Vertrags verboten hatte. Laut dem Ministerium verlor jedoch die vorläufige Maßnahme später ihre Gültigkeit.

~ ISIN AT000KAPSCH9 WEB http://www.kapsch.net ~ APA154 2019-03-01/10:24