Doskozil brach eine Lanze für die Sozialpartnerschaft
Eisenstadt (APA) - Burgenlands neuer Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Freitag eine Lanze für die Sozialpartnerschaft gebroch...
Eisenstadt (APA) - Burgenlands neuer Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Freitag eine Lanze für die Sozialpartnerschaft gebrochen. „Mit diesem Modell ist in Österreich sehr viel bewegt worden“, man habe damit auch für die Arbeitnehmer sehr viel erreicht. Eine Entwicklung hingegen, wie sie Deutschland in diesem Bereich genommen habe, sei „aus meiner Sicht hintanzuhalten“, sagte Doskozil in Eisenstadt.
Er ziehe bewusst den Vergleich zum Nachbarland - „Deutschland als wirklich sehr große Wirtschaftsmacht auf der einen Seite, auf der anderen Seite Harz IV, auf der anderen Seite keine 13. und 14. Monatsgehälter in der Regel und auf der anderen Seite Renten und Einkommen, von denen die Menschen nicht leben können.“
Die Wirtschaft schaffe Arbeitsplätze, auf der anderen Seite sei es genauso wichtig, gut ausgebildete, motivierte Arbeitnehmer zu haben. „Und diese Symbiose zu leben, war und ist in der Vergangenheit die gelebte Sozialpartnerschaft gewesen und diese Symbiose wollen wir auch hinkünftig im Burgenland leben“, stellte Doskozil fest, der seine erste Pressekonferenz als Landeschef mit den Präsidenten von Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer im Burgenland - Gerhard Michalitsch und Peter Nemeth - bestritt.
Bei allen Themen sei es wichtig, den Kompromiss zu suchen und zu leben, so Doskozil. Als Beispiel nannte er die Überlegungen betreffend Fahrverbote an der Grenze abseits von Transitrouten: Hierbei werde man keinen Alleingang machen, sondern dies „nur im Einvernehmen mit der Wirtschaftskammer auch dementsprechend umsetzen“. Wenn über Öffnungszeiten im Designer Outlet Center in Parndorf diskutiert werde, sei es auch hier wichtig, mit der Arbeitnehmervertretung das Einvernehmen zu finden.
„Die Sozialpartnerschaft ist die Erfolgsgeschichte in diesem Land“, sagte Michalitsch, der an das während der Wirtschaftskrise vom Land Burgenland gemeinsam mit den Sozialpartnern aufgesetzte „Kraftpaket für Wachstum und Beschäftigung“ erinnerte. Er gehe davon aus, dass es unter dem neuen Landeshauptmann neue Akzente geben werde, weil es auch neue Herausforderungen geben werde.
Wenn die Sozialpartnerschaft in Vergangenheit sehr gut funktioniert habe, sollte man zu einer „Zukunftspartnerschaft“ übergehen, indem man grundlegende Dinge bespreche, meinte Nemeth. Eines davon wäre: „Welche Wirtschaft möchte ich haben?“ - Eine Wirtschaft mit Groß-, Mittel- und Kleinbetrieben sowie familiären Strukturen - „oder möchte ich das eben nicht haben?“ Wenn man darauf Rücksicht nehme, werde man „unglaublich viel miteinander erreichen“.
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