Innsbruck

Grenzerfahrungen zwischen musikalischen Genres in Innsbruck

Lukas Kœnig und Audrey Chen von „Mopcut“. Ihr Gitarrist Julien Desprez war für das Konzert in Innsbruck leider verhindert.
© Gasser

Zwei avantgardistische Duos betörten am Donnerstag die p.m.k. mit improvisiertem Wahnsinn - Mopcut und Audrey Chen.

Innsbruck –Zwei avantgardistische Duos betörten am Donnerstag die p.m.k. mit improvisiertem Wahnsinn. Mopcut in ein Genre zu stecken, ist unmöglich. Eher haben sie ein neues Genre geschaffen: den Schnalzer. Audrey Chen stottert, wiehert, grunzt und schnalzt in einer Fantasiesprache. Unglaublich, welche Töne sie hervorzaubert. Ihr Vortrag klingt wie schnell vorgespult, sodass Silben und Laute übersprungen werden. Oder sie heult in gedehnten Seufzern, als würde eine Singl­e zu langsam abgespielt.

Dazu gibt es wildes Getrommel und vereinzelte Synthie-Anschläge im Tieffrequenzbereich von Lukas Kœnig. Der Mann bedient zwei Instrumente gleichzeitig und schafft es dennoch, ein mitreißendes Solo zu klopfen. Das hat er bereits bei seinem Engagement für das Dada-Duo Kœnig Leopold und als Solokünstler perfektioniert. Mit Kompost 3 und 5K HD spielt Kœnig in melodiöseren, nicht weniger außergewöhnlichen Bands. Manche Gäste versuchten dennoch, zumindest Körperteile im Takt zu schwingen, was nicht gelingt und nicht gelingen soll. Der so genannte „Broken Beat“ erstickt jeden aufkeimenden Rhythmus.

In ähnlicher Konstellation übernahmen danach Quehenberger/Kern. Phillip Quehenberger tappte auf die Tasten seiner Keyboards und sah dabei ein bisschen so aus wie jemand, der das zum ersten Mal macht. Um die knackigen Schlagzeugrhythmen von Did­i Kern scherte er sich wenig, wodurch ein abgedrehter, diffuser Sound entstand. Wie Mopcut spielten auch Quehenberger/Kern ein durchgehendes Set, das dich staunend und verwirrt zurücklässt. (lg)

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