EU-Außenbeauftragte fordert Freilassung von Inhaftierten in Nicaragua
Managua/Brüssel (APA/dpa) - Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat Nicaragua aufgefordert, im Zuge der Wiederaufnahme eines Friedens...
Managua/Brüssel (APA/dpa) - Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat Nicaragua aufgefordert, im Zuge der Wiederaufnahme eines Friedensdialogs alle unrechtmäßig Inhaftierten freizulassen. Die jüngsten Entwicklungen in Nicaragua seien ein erster positiver Schritt, um die politische Krise mit Verhandlungen zu lösen, hieß es in der Mitteilung.
Außerdem werde erwartet, dass die Regierung des mittelamerikanischen Lands die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte und dem Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte wieder aufnehme, teilte eine Sprecherin von Federica Mogherini am Freitag in Brüssel mit.
Die zivile Opposition und die Regierung Nicaraguas hatten sich am Mittwoch erstmals nach sieben Monaten wieder an den Verhandlungstisch gesetzt. Während die Opposition den Dialog von der Organisation Amerikanischer Staaten und den Vereinten Nationen als Garanten begleiten lassen möchte, sprach sich die Regierung unter dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega jedoch dagegen aus. Kurz vor Beginn der Gespräche am Mittwoch entließ die Regierung rund 100 politische Gefangene in der Hauptstadt Managua.
Die Krise in Nicaragua begann vor fast einem Jahr, als die Regierung eine umstrittene Sozialreform durchsetzen wollte. Die Bevölkerung demonstrierte und war erfolgreich - die Reform wurde zurückgezogen. Polizisten und regierungsnahe Schlägertrupps griffen jedoch die Proteste an. Seit Beginn der Demonstrationen im April kamen nach Angaben von Menschenrechtsgruppen mindestens 500 Menschen ums Leben. Hunderte wurde zudem inhaftiert, weil sie an den Protesten teilgenommen hatten.