Conor Oberst und Phoebe Bridges haben Songs für schwere Stunden
Mitte der Nuller-Jahre sang Conor Oberst unter dem Namen „Bright Eyes" die schummrig-schönsten Liebeslieder der Welt. Danach bastelte er unt...
Mitte der Nuller-Jahre sang Conor Oberst unter dem Namen „Bright Eyes" die schummrig-schönsten Liebeslieder der Welt. Danach bastelte er unter eigenem Namen weiter an Möglichkeiten gegenwärtiger Gitarrenmusik. Und bewies dabei ein ums andere Mal, zuletzt etwa mit dem Album-Doppelschlag „Ruminations" (2016) und „Salutations" (2017), dass man nach überall aufbrechen kann — und trotzdem bei Country landet.
Schon bei seiner letzten Tour stand Oberst mit Phoebe Bridges auf der Bühne. Bridges setzte 2017 mit ihrer Platte „Stranger In The Alps" ein mächtiges Ausrufezeichen in die US-amerikanische Singer-Songwriter-Landschaft. Und gilt seither als Hoffnungsträgerin für eigentlich eh alles. Als Better Oblivion Community Center gingen Bridges und Oberst gemeinsam ins Studio — und brachten mit dem gleichnamigen Album ein Meisterwerk brüchiger Lebensentwürfe zur Welt: sehnsüchtig schmachtend, bisweilen larmoyant, dann wieder lakonisch, abgebrüht, mitunter zornig und immer ein bisschen bockig.
In den besten der an guten Momenten reichen Platte, in Songs wie „Dylan Thomas" oder „My City", ist Better Oblivion Community Center aber vor allem eines: selbstbewusster Sound für mittelschwere bis schwere Stunden. (jole)