Brasiliens Ex-Präsident Lula verließ Gefängnis für Beerdigung
Curitiba (APA/dpa) - Brasiliens wegen Korruption inhaftierter Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat für die Beerdigung seines Enkels da...
Curitiba (APA/dpa) - Brasiliens wegen Korruption inhaftierter Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat für die Beerdigung seines Enkels das Gefängnis verlassen. Lula wurde Samstag früh (Ortszeit) aus dem Gefängnis der Stadt Curitiba mit einem Hubschrauber zu einem Flugplatz gebracht, wie die Tageszeitung „O Globo“ berichtete. Am Samstagvormittag sollte er in Sao Bernardo do Campo an der Beerdigung teilnehmen. Der siebenjährige Enkel war Medienberichten zufolge am Freitag in Sao Paulo an den Folgen einer Hirnhautentzündung gestorben.
Wie lange Lula Freigang haben wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Der 73-Jährige, der Brasilien von 2003 bis Ende 2010 regiert hatte, sitzt in Curitiba im Süden des Landes langjährige Haftstrafen ab.
Zuletzt war Lula Anfang Februar von einem Gericht der Bestechlichkeit und Geldwäsche schuldig befunden und zu zwölf Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden. Wegen eines ähnlichen Urteils verbüßt der Ex-Staatschef bereits eine zwölfjährige Haftstrafe. Er soll von Bauunternehmen die Renovierung eines Anwesens in der Stadt Atibaia im Teilstaat Sao Paulo angenommen und den Firmen im Gegenzug Vorteile bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verschafft haben.
Lula streitet alle Vorwürfe ab und sieht sich als Opfer einer Verschwörung rechter Kreise. 2018 noch wollte der einst populäre Politiker der linken Arbeiterpartei (PT) aus der Haft heraus für das Präsidentenamt kandidieren. Der rechtspopulistische Wahlsieger und neue brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist ein erklärter Gegner von Lula und dessen Partei. Sergio Moro, der Lula im ersten Verfahren verurteilt hatte, ist mittlerweile Bolsonaros Justizminister.