„Tagesspiegel“ appelliert an Türkei: Korrespondenten akkreditieren
Berlin/Ankara (APA/dpa) - Der Berliner „Tagesspiegel“ hat die Türkei aufgerufen, dem Korrespondenten des Blattes und denen anderer deutscher...
Berlin/Ankara (APA/dpa) - Der Berliner „Tagesspiegel“ hat die Türkei aufgerufen, dem Korrespondenten des Blattes und denen anderer deutscher Medienhäuser verweigerte Arbeitsgenehmigungen doch noch zu erteilen. „Das ist ein schwerer Eingriff in die Pressefreiheit. Solche Methoden kennen wir sonst nur aus Staaten wie Venezuela und Libyen“, erklärte „Tagesspiegel“-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron am Samstag.
„Gerade für die vielen türkischen Mitbürger in Berlin ist unsere Berichterstattung aus ihrer Heimat von großer Bedeutung. Wir appellieren an den die türkischen Behörden, ihre Entscheidung zu überdenken“, argumentierte der Chefredakteur.
Am Freitag war dem langjährigen „Tagesspiegel“-Korrespondenten Thomas Seibert und dem ZDF-Journalisten Jörg Brase mitgeteilt worden, dass sie in der Türkei heuer nicht akkreditiert werden. Das würde bedeuten, dass sie innerhalb von zehn Tagen das Land verlassen müssten.
Die stellvertretende ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten hatte die Entscheidung bereits als „vollkommen unverständlich“ kritisiert. Das deutsche Außenministerium protestierte beim türkischen Botschafter gegen die Entscheidung der türkischen Behörden.
Die Pressekarten ausländischer Korrespondenten in der Türkei laufen jedes Jahr Ende Dezember ab und müssen dann neu beantragt werden. Einige deutsche Journalisten haben ihre Akkreditierung bereits erhalten, andere warten immer noch.