Nordische WM: Stadlober nach schwieriger WM schon auf 2021 fokussiert
Seefeld (APA) - Die Heim-WM ist für Teresa Stadlober nach schwieriger Vorbereitung mit Erkrankungen und mit den Dopingfällen zweier Teamkoll...
Seefeld (APA) - Die Heim-WM ist für Teresa Stadlober nach schwieriger Vorbereitung mit Erkrankungen und mit den Dopingfällen zweier Teamkollegen als zusätzliche Erschwernis nicht wie seit Jahren erträumt gelaufen. Sie habe mit zwei achten Plätzen aber ihr momentan bestmögliches Potenzial abgerufen, betonte die Salzburgerin und richtet ihren Fokus bereits auf neue Ziele.
„Nächste Saison möchte ich auf einen Spitzenplatz im Gesamtweltcup gehen. Außerdem gibt es die Tour de Ski und eine Tour in Norwegen. Ich möchte wieder Podestplätze. Der Fokus liegt aber auch schon auf der WM 2021“, sagte die Gesamtweltcup-Achte der Vorsaison vor ihrer Abreise aus Seefeld.
Diesen Winter lief es für die ÖSV-Hoffnungsträgerin nicht nach Wunsch, eine längere Erkrankung bremste die 26-Jährige um den Jahreswechsel aus und erschwerte ihre WM-Vorbereitung. Unmittelbar vor dem Heimspiel in Seefeld kam dann auch noch eine Verkühlung dazu. „Es war die ganze Saison sehr hart für mich, die achten Plätze bei der WM sind Ergebnisse, die ich die ganze Saison schon abgeliefert habe. Ich habe sicher das Maximum herausgeholt, für die Geschehnisse, die passiert sind.“
Damit meinte Stadlober die Festnahme ihrer Teamkollegen Max Hauke und Dominik Baldauf unter Blutdopingverdacht und die anschließenden Geständnisse. Sie habe schlaflose Nächte gehabt, vor allem das Polizeivideo des auf frischer Tat ertappten Hauke sei immer wieder vor ihrem inneren Auge aufgetaucht. Das habe die Vorbereitung auf das 30-km-Rennen natürlich beeinträchtigt. „Man kann so was nicht ausblenden. Es waren echt schwere Tage für uns.“
Im Anbetracht all dessen könne sie mit den Ergebnissen durchaus zufrieden sein, betonte die Radstädterin. Viel Zeit zum ruhigen Verarbeiten der vielen WM-Eindrücke bleibt ihr in nächster Zeit aber nicht. Bereits kommendes Wochenende wartet das prestigeträchtige Holmenkollen-Rennen in Oslo. „Das ist wieder ein wichtiger 30er, danach haben wir noch drei Weltcupstationen. Ich möchte schon noch gute Renen zeigen.“
In welcher Konstellation sie und ihre Betreuer nächste Saison im ÖSV eingebunden werden, ist nach dem von Verbandschef Peter Schröcksnadel angekündigten Komplett-Umbau der Langlaufsparte noch offen. Stadlober muss mit ihrer Servicemannschaft wohl keine Einschnitte befürchten, war in Seefeld zu vernehmen. Ansonsten dürfte neben der bereits fixen Ablöse des Sportlichen Leiters Markus Gandler aber kein Stein auf dem anderen bleiben. Am härtesten dürfte es den Mittelbau der B- und C-Kader samt Betreuerstab treffen. Schröcksnadel will nur noch vereinzelt besonders vielversprechende Talente fördern.
Die Drohung des ÖSV-Chefs, die gesamte Langlaufspitzensportsparte aufzulösen, hält Trainervater Alois Stadlober für „Blödsinn“. Er schätze Schröcksnadel zwar sehr, „aber ab und zu schießt er über das Ziel hinaus, das sei ihm gestattet“, so der Ex-Staffelweltmeister.
Man müsse dem Nachwuchs aber die richtigen Vorbilder vor Augen führen und zeigen, dass Spitzenleistungen wie jene seiner Tochter auch sauber möglich seien, betonte Stadlober senior. Die Devise müsse lauten: „Probiert es, seid aber ehrlich zu euch selber.“