Doping: NADA wegen Radprofi im regen Austausch mit Ermittlern
Seefeld (APA) - Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) steht im Fall des unter Blutdopingverdacht stehenden Radprofis aus Tirol im regen I...
Seefeld (APA) - Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) steht im Fall des unter Blutdopingverdacht stehenden Radprofis aus Tirol im regen Informationsaustausch mit dem ermittelnden Bundeskriminalamt. Das bestätigte NADA-Vertreter David Müller am Sonntag auf APA-Anfrage. Über die mögliche Einleitung eines Verfahrens könne aber erst nach Erhalt weiterer Informationen entschieden werden.
„Wir waren über die Ermittlungen und die Verhaftung des Radprofis informiert. Wir stehen diesbezüglich in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Polizei“, sagte Müller.
Allgemein gesprochen laufe der Informationsfluss in solchen Fällen in beide Richtungen. Die NADA könne mit ihr bekannten Verdachtsmomenten an die Polizei herantreten und mit ihrer Blutdoping-Expertise weiterhelfen. Das Bundeskriminalamt wiederum helfe im Rahmen seiner rechtlichen Möglichkeiten mit Ermittlungsergebnissen aus Zeugenaussagen und Vernehmungen von Verdächtigen weiter.
Besonders gespannt ist die NADA hinsichtlich der Auswertungen der in Deutschland beschlagnahmten Blutkonserven. In der Praxis des mit den Behörden kooperierenden Sportmediziners in Erfurt sollen Medienberichten nach bis zu 40, mit Tarnnamen versehene Blutbeutel von Sportlern beschlagnahmt worden sein. Deshalb könne er auch nicht ausschließen, dass es in der Blutdoping-Causa weitere verdächtige Sportler aus Österreich geben könnte, sagte Müller.
Über bereits jetzt bekannte Verdachtsfälle über den Radprofi hinaus könne er keine Auskunft geben. Die Nennung von Sportlernamen erfolge immer erst bei Verfahrenseinleitungen, Suspendierungen und gefällten Urteilen.
Im Fall des Radprofis ist ein ähnliches NADA-Vorgehen wie bei den Langläufern Max Hauke und Dominik Baldauf zu erwarten, gegen die die Anti-Doping-Rechtskommission am Freitag ein Verfahren eingeleitet und Suspendierungen ausgesprochen hat. Die Eröffnung eines Disziplinarverfahren gegen den Radprofi sei demnach ebenfalls demnächst zu erwarten, so Müller.
Die NADA ist seit längerem auch gegen Johannes Dürr aktiv. Aufgrund dessen Blutdoping-Aussagen in einer TV-Dokumentation im Jänner drohen dem 2014 bereits einmal erwischten und gesperrten Langläufer weitere Sanktionen.