Mit Al-Kaida verbundene Miliz tötete 21 Regierungssoldaten in Syrien

Idlib (APA/AFP) - Eine syrische Jihadistenmiliz mit Verbindungen zu Al-Kaida hat am Sonntag 21 Kämpfer syrischer Regierungstruppen und verbü...

Idlib (APA/AFP) - Eine syrische Jihadistenmiliz mit Verbindungen zu Al-Kaida hat am Sonntag 21 Kämpfer syrischer Regierungstruppen und verbündeter Milizen nahe der Provinz Idlib getötet. Zudem seien fünf Jihadisten bei den Gefechten im Dorf Masasna im Norden der Nachbarprovinz Hama ums Leben gekommen, erklärte die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“.

Die Islamistengruppe Anzar al-Tauhid habe die Regierungstruppen im Morgengrauen angegriffen, hieß es von der oppositionsnahen Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von Aktivisten vor Ort bezieht.

Anzar al-Tauhid hat Verbindungen zu der größeren Jihadistengruppe Hurraz al-Din, die in der Region ebenfalls aktiv ist. Beide gelten als halboffizielle Ableger Al-Kaidas in Syrien. Idlib und kleine Teile der Nachbarprovinzen Hama und Aleppo werden vor allem von der rivalisierenden Jihadistenallianz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert.

Der Angriff war nach Angaben der Beobachtungsstelle einer der tödlichsten Verstöße gegen das sechs Monate alte Waffenstillstandsabkommen in der Region. Die im September zwischen Russland und der Türkei ausgehandelte Vereinbarung sieht vor, den Einfluss der HTS-Jihadisten und anderer radikaler Gruppen in Idlib zu reduzieren.

Mit der Vereinbarung ist es zwar bisher gelungen, eine Offensive des syrischen Machthabers Bashar al-Assad auf Idlib abzuwenden. Allerdings wurde die Pufferzone bis heute nicht komplett umgesetzt, und auch die Waffenruhe in Idlib wird von beiden Seiten immer wieder verletzt.

Unterdessen setzte die kurdische Verwaltung in Nordsyrien 283 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zur Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) wieder auf freien Fuß. Sie hätten „kein Blut an ihren Händen“, hieß es am späten Samstagabend zur Begründung. Die Freilassung sei eine Geste der „Kooperation, Brüderlichkeit und Milde“. Die Männer wurden an mehreren Orten in Nordsyrien freigelassen, unter anderem in Raqqa (Rakka), der früheren de-facto-Hauptstadt des IS-Gebiets.

Kämpfer der kurdisch-arabischen Allianz haben eine wichtige Rolle im Kampf gegen den IS gespielt und befinden sich derzeit in der entscheidenden Offensive gegen die letzte Bastion der Jihadistenmiliz in Ostsyrien.