TUI fly befürchtet weiteren Chaos-Sommer an deutschen Flughäfen
Im Sommer 2018 bricht an deutschen Flughäfen das Chaos aus. Hunderte Flüge werden wegen Personalmangels, Streiks und Pannen gestrichen. Ein „Luftfahrtgipfel“ beschließt zwar diverse Maßnahmen. Im kommenden Sommer rechnet der Chef von Tui Fly dennoch mit neuen Problemen.
Hannover – Die Ferienfluggesellschaft Tui Fly rechnet auch in diesem Sommer mit einem Chaos auf den deutschen Flughäfen. „Wir sehen schon jetzt, dass der kommende Sommer für alle eine Herausforderung wird“, sagte Tui-Fly-Chef Oliver Lackmann dem „Tagesspiegel“. Nach wie vor gebe es Engpässe bei der Flugsicherung, und „wir sehen weiterhin logistische Schwierigkeiten an den Airports bei gleichzeitigem Wachstum des Luftverkehrs“. Das lasse sich nicht von heute auf morgen ändern.
Im vergangenen Jahr und besonders in der Hauptreisezeit im Sommer mussten die Fluggesellschaften wegen Sicherheitspannen, Streiks und Personalmangels Hunderte Flüge streichen. Viele Maschinen starteten und landeten mit Verspätungen. Die Zahl der betroffenen Passagiere war deutlich höher als im Vorjahr.
Luftverkehr wird weiter wachsen
Airlines, Flughafenbetreiber und die Flugsicherung beschlossen daraufhin zusammen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im Oktober auf einem Luftfahrtgipfel 25 Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Am 28. März soll es einen weiteren Gipfel geben.
Grundsätzlich dürfte der Luftverkehr auch in diesem Jahr weiter wachsen. Nach einer Daumenregel steigt die Passagierzahl global jährlich um das 1,7-fache des Wirtschaftswachstums, was für 2019 ein Plus von rund 6,3 Prozent ergeben würde. Airlines wie die Lufthansa haben zwar ihr Wachstum etwas gedrosselt und wollen mit luftigeren Flugplänen und mehr Reservemaschinen vorsorgen. Mehr Flüge als in diesem Jahr wird die Branche aber trotzdem anbieten, schließlich will keiner der Konkurrenz das Feld überlassen.
„Wir als Tui Fly haben unsere Hausaufgaben gemacht, Ersatzkapazitäten beschafft, gemeinsam mit der Tui Deutschland Wartungsblöcke für den Sommer reserviert“, sagte Lackmann der Zeitung. „Wir sind gut vorbereitet, können die externen Faktoren trotzdem nicht ausschalten.“ (AFP)