Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die mögliche Fusion zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank und eine Gewinnwarnung von Leoni haben...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die mögliche Fusion zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank und eine Gewinnwarnung von Leoni haben am Montag am deutschen Aktienmarkt die Akzente gesetzt. Für den DAX war das Ergebnis am Ende negativ: Der Leitindex gab nach zuletzt gutem Lauf um 0,25 Prozent auf 11.657,06 Punkte nach.
Der Leitindex hat eine starke Vorwoche hinter sich, die ihn oberhalb von 11.700 Punkten auf das höchste Niveau seit Mitte Oktober getrieben hatte. Die positive Entwicklung kann sich zwar laut den Charttechnik-Experten von Index Radar im Idealfall noch ein paar Tage fortsetzen, das Risiko werde aber immer größer. Denn das Potenzial nach unten sei ungleich höher, wenn die mittelfristige Perspektive mit berücksichtigt werde.
Der Index der mittelgroßen Werte M-DAX hob sich von seinem großen Indexbruder positiv ab. Er brachte ein Plus von 0,28 Prozent auf 25.220,23 Punkte über die Ziellinie.
Für den meisten Gesprächsstoff sorgte, dass die beiden großen Frankfurter Banken nun auch offiziell darüber sprechen, einen nationalen Champion zu formen. Wenn auch ergebnisoffen, sorgte dies bei den Aktien für kräftigen Rückenwind. Im DAX nahmen die Aktien der Deutschen Bank mit einem 4,2-prozentigen Kursgewinn die Spitze ein. Im M-DAX wurde dies von der Commerzbank mit einem Kurssprung um mehr als 7 Prozent noch übertrumpft.
Die Commerzbank dürfte aus einer möglichen Fusion als Gewinner hervorgehen, sagte ein Händler. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein schrieb, die Commerzbank sei für jede am attraktiven deutschen Markt interessierte Bank eine gute Wahl. Es gab aber auch kritische Stimmen: So hält Analyst Michael Seufert von der NordLB eine rein kostengetriebene Fusion für nicht zielführend.
Die Papiere der DWS wurden im S-DAX von der Möglichkeit der Bankenfusion mitbefeuert und stiegen um rund 9 Prozent. Insidern zufolge könnte sich die Deutsche Bank bei einem Zusammenschluss mit der Commerzbank von ihrer Fondstochter trennen. Investmentbanker würden dabei wohl auch auf die Allianz als denkbaren Käufer schielen, hieß es am Markt.
Im Gegensatz dazu sorgte der angeschlagene Autozulieferer Leoni abermals für negative Schlagzeilen. Der Start ins neue Jahr ging gründlich daneben. In den ersten zwei Monaten habe sich die anhaltend schwierige Situation in unerwartetem Umfang fortgesetzt, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Leoni-Titel brachen um fast 20 Prozent ein und erreichten den tiefsten Stand seit 2010.
Schlusslicht im DAX waren die Papiere von Covestro, die letztlich 3,4 Prozent einbüßten. Händler verwiesen hier als Belastung auf schlechte Branchennachrichten, nachdem das US-Branchenunternehmen Huntsman einen enttäuschenden Ausblick auf das erste Quartal abgegeben habe.
Ferner gab es Geschäftszahlen von Talanx zu verarbeiten. Die im S-DAX notierten Papiere gewannen 2,7 Prozent hinzu, nachdem der Versicherer eine höhere Dividende ankündigte. Nordex rückten um 5,6 Prozent vor. Hier hob die Stimmung, dass die US-Bank Citigroup nicht mehr negativ auf die Aktien blickt.
Europaweit ließ das Dauerthema Brexit die Anleger zu Wochenbeginn nicht los: Der Intention der britischen Regierung, eine weitere Abstimmung über das mit Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen durchzuführen, machte der britische Parlamentspräsident John Bercow einen Strich durch die Rechnung - zumindest sofern es keine Änderungen an der Beschlussvorlage gibt, dürfe das britische Unterhaus kein drittes Mal über den denselben Brexit-Deal abstimmen.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA509 2019-03-18/18:36