Weniger Vorwürfe wegen sexueller Gewalt bei UN-Friedensmissionen
New York (APA/dpa) - Mitarbeitern von UN-Friedensmissionen sind 2018 weniger Sexualstraftaten vorgeworfen worden als in den Jahren zuvor. Wu...
New York (APA/dpa) - Mitarbeitern von UN-Friedensmissionen sind 2018 weniger Sexualstraftaten vorgeworfen worden als in den Jahren zuvor. Wurden bei Friedensmissionen 2016 noch 103 Vorwürfe wegen sexueller Gewalt und Ausbeutung gemeldet, waren es 2018 mit 54 Fällen etwa halb so viele, teilten die Vereinten Nationen am Montag in New York mit.
Die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle für die gesamte Organisation der Vereinten Nationen stieg allerdings auf 259. Davon beziehen sich 148 direkt auf UN-Mitarbeiter, 111 betreffen Partnerorganisationen, die UN-Programme umsetzen.
Wie viele Fälle tatsächlich zu Verurteilungen führen, ist noch unklar. Häufig seien zunächst Ermittlungen aufgenommen worden, hieß es weiter. Weltweit arbeiten rund 90.000 Menschen direkt für die UN, hinzukommen etwa 100 000 uniformierte Kräfte bei den Missionen.
Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch UN-Mitarbeiter zählt zu den wichtigsten Reformprojekten des seit Anfang 2017 amtierenden UN-Generalsekretärs António Guterres. Die Debatte wurde öffentlicher, nachdem es 2016 Vergewaltigungsvorwürfe gegen Blauhelme gegeben hatte, die in der Zentralafrikanischen Republik und im Kongo stationiert waren. Unter anderem setzt sich die Aktivistengruppe „Code Blue“ dafür ein, die Straffreiheit für sexuelle Ausbeutung durch UN-Blauhelme zu beenden.