Kfz-Handel erwartet Pleitewelle - 2018 deutlich mehr Insolvenzen

Wien (APA) - Die Zahl der Insolvenzen ist im Auto- und Zweiradhandel 2018 um 43,5 Prozent gestiegen - und der Trend wird sich fortsetzen, be...

Wien (APA) - Die Zahl der Insolvenzen ist im Auto- und Zweiradhandel 2018 um 43,5 Prozent gestiegen - und der Trend wird sich fortsetzen, berichtet der „Kurier“ (Dienstag-Ausgabe). „Was da passiert, ist erschreckend“, so Ferdinand O. Fischer, Vorsitzender des Fachausschusses Zweiradhandel in der Wirtschaftskammer. Er befürchtet, dass in fünf Jahren ein Drittel aller Händler verschwunden sind.

Die Gründe seien zweierlei: Die Hersteller würden verstärkt das Flottengeschäft selbst übernehmen und gleichzeitig würden sie die Auflagen für die Händler immer weiter nach oben schrauben. Die Durchschnittsmarge liege gerade einmal bei 0,6 Prozent. Die aktuelle Dieseldiskussion und die Zukunft der E-Mobilität würden zusätzlich noch für Verunsicherung sorgen, so Klaus Edelsbrunner, Obmann des Fahrzeughandels in Österreich.

Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 341.068 Pkw neu zugelassen - das waren um 3,5 Prozent weniger als 2017. In den ersten zwei Monaten des heurigen Jahres gingen die Neuzulassungen um über zehn Prozent zurück. Deutlich mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen entfällt auf Firmenfahrzeuge, der private Neuwagenkäufer ist mittlerweile im Schnitt über 50 Jahre alt.

Laut dem deutschen Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer wird die Rabattschlacht der Autohändler heuer weiter gehen. Zum Jahresschnitt habe es in Deutschland einen durchschnittlichen Nachlass von 19 Prozent gegeben, rechnete er kürzlich vor.