Heumarkt - Investor Tojner bei „klarer Ansage“ kompromissbereit
Wien (APA) - Heumarkt-Investor Michael Tojner wäre bei einer „klaren Ansage“ zu seinem umstrittenen Projekt kompromissbereit. Das sagte er a...
Wien (APA) - Heumarkt-Investor Michael Tojner wäre bei einer „klaren Ansage“ zu seinem umstrittenen Projekt kompromissbereit. Das sagte er am Dienstag im Ö1-Interview. Er betonte, das Weltkulturerbe erhalten zu wollen. Aber nur die Turmhöhe zu reduzieren, sei für ihn „keine architektonische Herangehensweise“.
Die Stadt Wien hatte das Turm-Projekt am Heumarkt am Wochenende auf Eis gelegt und der Bund mit einer Weisung gedroht, falls dem Vorhaben keine Absage erteilt wird. Das Projekt sorgt seit Jahren für Debatten - konkret geht es um das geplante Hochhaus auf dem Areal. Dieses wurde in der Vergangenheit bereits von 73 auf 66 Meter gestutzt. Das der Wiener Innenstadt zuerkannte Prädikat UNESCO-“Weltkulturerbe“ bringt es aber noch immer in Gefahr. Die UNESCO fordert eine maximale Bauhöhe von 43 Metern, seit 2017 befindet sich Wien deswegen auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten.
„Wir wollen sicherlich nicht dafür stehen, dass das Prädikat Weltkulturerbe der Stadt Wien entzogen wird. Und deswegen glauben wir, dass wir da am Ende mit der UNESCO, mit der Stadt Wien ein positives Ende erreichen können“, betonte Tojner im Interview im Ö1-Morgenjournal. Er glaube, dass das Projekt „einen einzigartigen Wert für Wien“ habe und am Ende „die kulturellen Mehrwerte“ überzeugen würden.
Der Immobilien-Investor kündigte außerdem an: „Wenn es klare Vorgaben gibt, wenn es eine klare Ansage gibt, sind wir immer kompromissbereit.“ Aber das müsse nun wirklich „schnell gehen“. Die UNESCO habe noch nie genau gesagt, was sie haben wolle und was nicht. Er schränkte aber auch ein: „Nur den Turm abzuschneiden ist keine architektonische Herangehensweise. Da müsste man das ganze Projekt möglicherweise ändern, um die Höhe zu reduzieren. Und das wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, weil da muss ich alles von Null auf planen.“
Auf die Frage, ob er an dem Projekt in seiner jetzigen Form festhält, antwortete Tojner: „Ich habe einen Vertrag mit der Stadt Wien, der den Projektumfang festlegt und aus diesem Vertrag kann ich einseitig nicht aussteigen. Da müsste ich mit der Stadt Wien in Verhandlungen gehen, ob die Stadt Wien auch zu einem Kompromiss bereit ist.“
Im Interview mahnte der Investor auch die politisch Verantwortlichen. „Dass das Ganze jetzt zu einem politischen Konflikt zwischen Land und Bund wird, das war so nicht absehbar.“ Sein Appell an „die wichtigen Personen in der Republik“: Man sollte an einem Strang ziehen. „Wir wollen ein schönes Projekt umsetzen, wir werden schauen, dass das Weltkulturerbe für Wien erhalten bleibt.“