Neue Bewegung fordert Rücktritt des algerischen Präsidenten
Algier (APA/Reuters) - Nach wochenlangen Massenprotesten sieht sich der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika mit Rücktrittsforderungen ...
Algier (APA/Reuters) - Nach wochenlangen Massenprotesten sieht sich der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika mit Rücktrittsforderungen einer neuen politischen Gruppe konfrontiert. Der 82-Jährige solle die Macht zum regulären Ende seiner Amtszeit am 28. April abgeben, verlangte ein Zusammenschluss mit dem Namen „Nationale Koordination für den Wandel“ am Dienstag.
Ihm gehören neben Oppositionellen und Menschenrechtlern auch ehemalige Regierungsmitglieder und zwei in dem nordafrikanischen Land bekannte Islamisten an. Nach den Protesten hatte Bouteflika seine Kandidatur für eine fünfte Amtszeit aufgegeben und die für den 18. April geplante Präsidentenwahl abgesagt. Allerdings machte er bisher keine Anstalten, die Macht abzugeben.
Die neue Gruppierung rief das mächtige Militär auf, sich aus der Politik herauszuhalten. Die Armee solle ihre verfassungsgemäße Rolle spielen und sich nicht in die Entscheidungen des Volkes einmischen. Die Generäle verfügen in Algerien traditionell über großen Einfluss, den sie üblicherweise hinter den Kulissen ausüben. In kritischen Situationen schritten sie in der Vergangenheit aber ein.
Russland zeigte sich unterdessen besorgt über die Proteste in Algerien. Es gebe Versuche, das nordafrikanische Land zu destabilisieren, sagte Außenminister Sergej Lawrow vor einem Treffen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten von Algerien, Ramtane Lamamra.