NGO-Schiff legte Anker vor Lampedusa: Kranker Migrant an Bord

Rom (APA) - Das italienische Beobachtungsschiff „Mare Jonio“ mit 49 geretteten Migranten an Bord hat die süditalienische Insel Lampedusa err...

Rom (APA) - Das italienische Beobachtungsschiff „Mare Jonio“ mit 49 geretteten Migranten an Bord hat die süditalienische Insel Lampedusa erreicht. Wegen der schlechten Wetterlage erhielt das Schiff von den italienischen Hafenbehörden die Genehmigung, vor der Küste Lampedusas den Anker zu legen, berichteten italienische Medien am Dienstag.

Das Schiff wurde von der italienischen Polizei inspiziert. Missionschef Luca Casarini forderte, dass einer der Migranten, der vermutlich an einer Lungenentzündung leide, ins Krankenhaus geflogen werde. Die geretteten Flüchtlinge seien „mitgenommen“. Unter ihnen würden sich auf zwölf Minderjährige befinden. „Die Genehmigung für die Landung wurde uns nicht gegeben. Wir sind ein italienisches Schiff und fordern deshalb, in den Hafen von Lampedusa einlaufen zu können“, sagte Casarini laut Medien.

Der Bürgermeister von Lampedusa, Salvatore Martello, betonte, dass seine Insel zur Aufnahme der Migranten bereit sei. „Mare Jonio ist ein italienisches Schiff. Unser Hafen ist offen“, betonte er.

Italiens Innenminister Matteo Salvini hält indes an seinem strengen Einwanderungskurs fest. „Das ist kein Rettungseinsatz, sondern eine Aktion zur Förderung der illegalen Migration“, meinte Salvini. Er bemängelte, dass sich an Bord des Schiffes „polizeibekannte Linksradikale“ befinden würden, wie etwa Crewchef Casarini.

Salvinis Ministerium veröffentlichte zugleich eine an Hilfsorganisationen gerichtete Anweisung zum geltenden Recht bei der Seenotrettung. Wer Migranten außerhalb der Gewässer Italiens rette, ohne dass die italienischen Behörden die Rettungsaktion koordiniert haben und dann einen Hafen in Italien ansteuere, verletze die „Staatssicherheit“.