Wirtschaft, Politik - und Lipizzaner: Kurz in VAE und Kuwait

Wien (APA) - Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reist am Freitagabend zu einem zweitägigen Besuch in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE...

Wien (APA) - Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reist am Freitagabend zu einem zweitägigen Besuch in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und nach Kuwait. Wie auch schon im Vorjahr werden vor allem Wirtschaftsfragen, aber auch die regionalen Konflikte und ihre Folgen wie Terrorismus und Flüchtlinge im Mittelpunkt stehen.

Warum der Kanzler nach 2018 heuer bereits wieder in die Region reist, begründet er sowohl mit dem großen wirtschaftlichen Potenzial der bilateralen Beziehungen als auch den politischen Implikationen: „Die Vereinigten Arabischen Emirate sind bereits unser wichtigster Handelspartner in der Golfregion, Kuwait ist ein wichtiger Vermittler in regionalen politischen Konflikten. Beide Länder bieten für die österreichische Wirtschaft noch viel Potenzial.“

Eine engere Zusammenarbeit strebt Österreich laut Kurz daher vor allem wirtschaftlich als auch in den Bereichen Sport, Kultur und Tourismus an. „In meinen Gesprächen mit dem Kronprinzen der Vereinigten Arabischen Emirate und dem Emir von Kuwait wird es zudem um aktuelle politische Fragen gehen“, ergänzte der Kanzler in einer der APA übermittelten Mitteilung, „wie die Beziehungen zwischen den Golfstaaten, die Beilegung der Konflikte in Syrien und Jemen und den Kampf gegen den IS.“

Kurz wird folgerichtig in Abu Dhabi nicht nur mit dem Kronprinzen dieses größten der sieben Emirate, Mohamed Bin Zayed al Nahyan und mit Außenminister Abdullah bin Zayed zusammentreffen, sondern auch Gespräche mit Vertretern der Staatsholding sowie der nationalen Ölgesellschaft führen. Begleitet wird der Kanzler auch diesmal von Vertretern einer Reihe heimischer Unternehmen wie der OMV, dem Chemiekonzern Borealis, der Signa Holding von Multi-Investor Rene Benko, dem Technologiekonzern Frequentis und dem Gesundheitsdienstleister VED.

Die VAE sind der größte Handelspartner Österreichs in der Golfregion, österreichische Unternehmen sind bereits mit rund 230 Niederlassungen vor Ort vertreten. Im Rahmen des vorjährigen Besuches unterzeichnete die OMV einen Vertrag über eine 20 Prozent-Beteiligung an zwei Offshore-Ölfeldern, zuletzt erwarb man im Jänner einen milliardenschweren 15 Prozent-Anteil an einer Raffinerie und einem noch zu gründenden globalen Handels-Joint Venture.

Hoffnungen setzt man auch in eine dynamische Entwicklung des Tourismus aus den VAE in Österreich, im Jahr 2017 gab es in Österreich rund 425.348 Nächtigungen aus den Emiraten. Einen Promotion-Beitrag dazu soll eine kleine Tournee der Spanischen Hofreitschule in den Emiraten leisten, die einen Tag vor Kurz‘ Ankunft in Abu Dhabi beginnt - „seit längerem geplant“, wie man im Bundeskanzleramt betont.

Aber auch in den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu Kuwait, wo Kurz mit Emir Sabah al-Ahmad al-Jabir as-Sabah und Premierminister Jabir Mubarak al-Hamad as-Sabah zusammentreffen wird, setzt man große Hoffnungen, auch hier in den Bereichen Infrastruktur, Spitäler, Kraftwerke und Raffinerien. Österreich wiederum, heißt es aus dem Kanzleramt, sei ein interessanter Markt für kuwaitische Direktinvestitionen. Darüber hinaus herrsche Interesse an hochwertigen österreichischen Exportprodukten.