Vergewaltigungsprozess gegen Ali B. beginnt ohne Öffentlichkeit
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-jährigen Ali B. vor, Ende April 2018 eine Elfjährige in ihr Zimmer gelockt und dort zum Sex gezwungen zu haben. Ali B. ist der mutmaßliche Mörder der Mainzer Schülerin Susanna.
Wiesbaden – Im Prozess gegen Ali B. wegen der Vergewaltigung einer Elfjährigen ist am Dienstag vor dem Landgericht Wiesbaden nach etwa einer Stunde die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden. Der mutmaßliche Mörder der Mainzer Schülerin Susanna sitzt in diesem Verfahren gemeinsam mit einem Jugendlichen auf der Anklagebank, der laut Staatsanwaltschaft mindestens 14 Jahre alt ist. Die Vorsitzende Richterin Annette Honnef begründete den Ausschluss mit dem jugendlichen Alter des Angeklagten und des Mädchens. Es gelte in beiden Fällen eine besondere Schutzpflicht. Der Prozess läuft parallel zu jenem im Mordfall Susanna.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-jährigen Ali B. im Vergewaltigungsprozess vor, das elf Jahre alte Mädchen Ende April 2018 in sein Zimmer in einer Wiesbadener Asylunterkunft gelockt und dort zum Sex gezwungen zu haben. Etwa einen Monat später sollen der irakische Flüchtling und der Mitangeklagte das Mädchen nacheinander in der Nähe eines Supermarkt-Parkplatzes vergewaltigt haben.
Mitangeklagter soll Mädchen ebenfalls missbraucht haben
Laut Staatsanwaltschaft soll der mitangeklagte Afghane die Elfjährige ein weiteres Mal im April oder Mai in einem Wald sexuell missbraucht haben. Bei diesem Übergriff sei auch ein Bruder von Ali B. dabei gewesen, der jedoch noch strafunmündig ist. Er soll das Mädchen ebenfalls vergewaltigt haben.
In dem zweiten Verfahren gegen Ali B. wegen Mordes an der 14 Jahre alten Susanna aus Mainz war es der jetzt mit ihm angeklagte Afghane, der den Polizisten den entscheidenden Hinweis auf den 22-Jährigen gab. Der 14-Jährige hatte sich bei der Polizei gemeldet und ausgesagt, dass Ali B. ihm von der Tat erzählt habe. (dpa)