Überschwemmungen forderten Niederösterreichs Feuerwehren 2018
St. Pölten (APA) - Die niederösterreichischen Feuerwehren sind im Vorjahr zu knapp 70.000 Notfällen ausgerückt. Ein deutlicher Anstieg wurde...
St. Pölten (APA) - Die niederösterreichischen Feuerwehren sind im Vorjahr zu knapp 70.000 Notfällen ausgerückt. Ein deutlicher Anstieg wurde bei Einsätzen aufgrund von Überschwemmungen und regionalen Hochwässern verzeichnet. „Die Freiwilligen Feuerwehren sind Betroffene des Klimawandels geworden“, sagte LHStv. Stephan Pernkopf (VP) in einer Pressekonferenz am Dienstag. 98.900 Mitglieder bedeuten einen Rekord.
Stark gewachsen ist die Zahl der weiblichen Feuerwehrmitglieder - um 374 auf 7.411. Die geleisteten Freiwilligenstunden stiegen auf rund acht Millionen und damit auf einen neuen Höchststand, zog Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Bilanz. Die Statistik für 2018 weist exakt 69.734 Notfälle (plus 4.464) aus. Die Zahl der Brandeinsätze sank um etwa zwei Prozent auf 3.939. Schwere Unwetter gab es vor allem auf regionaler Ebene, etwa in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt. Die Mitglieder wurden insgesamt 854 Mal (plus 232) zu überschwemmten Kellern, Straßen oder Häusern alarmiert. 2.682 (plus 287) Personen wurden aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Abgenommen hat die Zahl der Kfz-Bergungen - 9.025 Unfallwracks wurden von Fahrbahnen beseitigt.
Mit Jahresmitte wird das Eintrittsalter für die Feuerwehrjugend von zehn auf acht Jahre gesenkt, dies soll laut Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner auf freiwilliger Basis für die Wehren gelten. Man reagiere damit auf die Konkurrenz zu zahlreichen Vereinen, die um junge Menschen werben. 2018 verzeichneten die rund 600 Jugendfeuerwehrgruppen im Bundesland 5.933 Mitglieder (plus 136). Weil Klimaforscher aufgrund der Erderwärmung einen deutlichen Anstieg an Waldbränden prognostizieren, wird ein eigener Ausbildungslehrgang zur Waldbrandbekämpfung angedacht. Künftig soll hier internationales Know-how einfließen, dazu wird ein Expertenteam u.a. nach Kroatien und Portugal reisen, kündigte Fahrafellner an.
Im September soll der neue Terminal mit 80 Containern für Katastrophenschutz-Spezialgerät in Tulln eröffnet werden. Die Rückvergütung der Mehrwertsteuer durch das Land beim Ankauf von gesetzlich vorgeschriebenen Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen habe im Vorjahr 4,2 Millionen Euro ausgemacht, sagte Mikl-Leitner.