BVT- Ausschuss: Landwirt berichtete von Schweinebefreiung
Wien (APA) - Der BVT-Ausschuss bewegt sich immer weiter weg vom eigentlichen Untersuchungsgegenstand. Wie schon bei der ersten Auskunftspers...
Wien (APA) - Der BVT-Ausschuss bewegt sich immer weiter weg vom eigentlichen Untersuchungsgegenstand. Wie schon bei der ersten Auskunftsperson erschloss sich auch bei der zweiten des heutigen Tages kaum, was das ganze mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz oder einem vermeintlichen ÖVP-Netzwerk im Innenministerium zu tun haben soll.
Rede und Antwort stand ein Schweinemäster, dessen Betrieb vor elf Jahren von Tieraktivisten heimgesucht worden war. Einer der Aktivisten war Jürgen Stadler, der erste Zeuge von heute, der unter anderem wegen dieser Schweine-Befreiungsaktion vor Gericht gestanden war. Mäster Michael Artner berichtete nun, dass er erstmals von Aktivisten heimgesucht worden war. 5.000 bis 6.000 Euro sei der entstandene Schaden gewesen.
Offenbar war das für den Landwirt durchaus verkraftbar, auch wenn er von einem Fiasko für sich und die Tiere sprach, seien doch drei Ferkel gestorben und hätten etliche tierärztlich behandelt werden müssen. Denn er hat sich das Geld nicht auf zivilrechtlichem Weg zu holen versucht - und das obwohl auch keine Versicherung gezahlt hat.
Auf entsprechende Fragen betont wurde von Artner, dass er sich nach der Tierschützer-Aktion nicht bei der ÖVP, für die er damals im Gemeinderat saß, beschwert habe. Allerdings habe es vom Bauernbund Unterstützungsangebote an ihn gegeben, da er als Tierquäler an den Pranger gestellt worden sei. Die Polizei habe er zwar gerufen, diese habe aber keine besonderen Aktivitäten gesetzt, betonte der Bauer. Die später eingesetzte Sonderkommission habe sich nur einmal mit ihm in Verbindung gesetzt.
Dass er seine Tiere quält, wies Artner zurück. Weniger als ein Prozent der Schweine würden bei seiner Zucht verenden. Überhaupt käme seit der Befreiungsaktion der Amtstierarzt wohl zu niemandem öfter als zu ihm.
Allzu viele Fragen gab es an den Landwirt nicht, vor allem die kleinen Oppositionsparteien demonstrierten, dass sie dessen Ladung für sinnlos halten, Stephanie Krisper von den NEOS fragte gleich gar nichts. Dafür erfuhr das Auditorium dank der ausdauernden Befragung der ÖVP jede Menge Details über die Schweinezucht, was zwar nicht unbedingt uninteressant, aber in keinem erkennbaren Zusammenhang zum Untersuchungsgegenstand war.