Zyklon „Idai“ - ADA: 600.000 Menschen benötigen dringend Nothilfe

Maputo/Beira/Harare (APA) - Mehrere Tage nach dem Durchzug des Zyklons „Idai“ offenbart sich nur allmählich das Ausmaß der Katastrophe. Wie ...

Maputo/Beira/Harare (APA) - Mehrere Tage nach dem Durchzug des Zyklons „Idai“ offenbart sich nur allmählich das Ausmaß der Katastrophe. Wie Hubert Neuwirth, Leiter des Koordinationsbüros der Austrian Development Agency (ADA) in Mosambiks Hauptstadt Maputo, der APA mitteilte, benötigen laut dem nationalen Katastrophenschutzinstitut INGC 600.000 Menschen Nothilfe mit Wasser, Nahrungsmitteln und Notunterkünften.

Aufgrund von Satellitenprojektionen befanden sich mindestens 1,7 Millionen Menschen auf dem direkten Weg von „Idai“ durch Mosambik. Betroffen sind die Provinzen Sofala, Manica, Zambezia, Inhambane, Tete und Gaza. Dass die Opferzahl -derzeit offiziell mit knapp hundert angegeben - so niedrig bleibt, gilt als ausgeschlossen. Mosambiks Präsident Filipe Nyusi sagte bereits am Montag, er befürchte, dass es 1.000 Opfer gebe. Neuwirth zufolge dürfte die Zahl weiter steigen. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen.

Helfer befürchten, dass das Wetter die Situation weiter verschlimmern wird. Bis kommenden Sonntag ist laut Neuwirth von starken Gewittern, starkem Wind und schweren Regenfällen auszugehen. Diese dürften weitere Schäden an Häusern, Straßen, Brücken und in der Landwirtschaft anrichten.

Die schlimmsten Überschwemmungen und Überflutungen gibt es bei den Flüssen Zambezi, Pungwe, Revue, Save, Haluma und Buzi. Vieh und Kulturpflanzen in der Wirbelsturmzone kurz vor der Haupterntezeit massiv zerstört worden sind. Man kann davon ausgehen, dass dadurch auch die kommende landwirtschaftliche Anbausaison sehr in Mitleidenschaft gezogen wird (zerstörte Infrastruktur wie Straßen, Häuser/Hütten und Bewässerungsanlagen; ausgewaschene Felder, zu wenig Samen usw.). Damit ist zu befürchten, dass die Ernährungssicherheit massiv in Gefahr geraten wird.

Weite Teile der betroffenen Provinzen werden in den nächsten Tagen und Wochen kaum erreichbar sein, so der ADA-Büroleiter. So hat der Fluss Haluma eine Brücke zerstört, wodurch die wichtige Verbindung Maputo-Beira unterbrochen ist; Bilder vom Rio Buzi zeigten, dass auch dort einige Brücken sehr gefährdet sind.

In Beira selbst sind in den ärmeren Vierteln die Häuser total zerstört bzw. unter Wasser. Aber auch die massiver gebauten Häuser sind stark in Mitleidenschaft gezogen. 95 Prozent aller Dächer in Beira sind mehr oder weniger stark beschädigt. Die starken Regenfälle wirken sich dadurch natürlich desaströs aus. Der Strom ist in weiten Teilen der Stadt abgeschaltet, u.a. wegen der Zerstörung, aber auch, um tödliche Unfälle zu verhindern. Dadurch fehlt es aber auch teilweise an Trinkwasser und behindert die Kommunikation.

Die drei großen Supermärkte in der Stadt sind Neuwirth zufolge zerstört. Versorgungsengpässe dürften die Folgen sein. Die Zulieferstraßen nach Beira sind unterbrochen. Der Versorgungsengpass mit Treibstoff ist bereits spürbar, es gibt nur noch wenige offene Tankstellen, mit langen Schlangen. Die Kanalisation ist ebenfalls zusammengebrochen, was große Gefahren für den Ausbruch von Krankheiten in sich birgt.

Neuwirth betonte, dass in Maputo selbst, etwa 1.300 Kilometer südlich von Beira, die Auswirkungen von „Idai“ nicht zu spüren sind. Die österreichischen Projektpartner in der Provinz Sofala dürften nach den Informationen der ADA in Sicherheit sein. Man werde vom Partner Horizont 3000 via Satellitentelefon mit Informationen versorgt, die Organisation stehe auch mit den anderen österreichischen Organisationen und ihren lokalen Partnern in Verbindung.

Der ADA-Büroleiter betonte, dass den österreichischen Organisationen beim Wiederaufbau eine wichtige Rolle zukomme. Mosambik ist in der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ein Schwerpunktland. Insbesondere nannte er CARE Österreich und „Licht für die Welt“. „Es bedarf derzeit aller verfügbarer Ressourcen, um das Schlimmste zu verhindern, die Not zu lindern und das Land ehestmöglich wiederaufzubauen. Es wird voraussichtlich Monate und Jahre brauchen, um den Status quo wiederherzustellen“, so Neuwirth gegenüber der APA.

(S E R V I C E - Spenden für die Zyklonopfer: „Licht für die Welt“: IBAN: AT92 2011 1000 0256 6001; BIC: GIBAATWWXXX; https://www.licht-fuer-die-welt.at ; CARE: IBAN AT77 6000 0000 0123 6000; https://www.care.at; World Vision: IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800; BIC: GIBAATWW, Kennwort: „Zyklon“; Caritas: BAWAG P.S.K. BIC: BAWAATWW, IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004; oder online und https://www.caritas.at; Ärzte ohne Grenzen: Erste Bank IBAN: AT43 2011 1289 2684 7600, BIC: GIBAATWWXXX; Hilfswerk International um Spenden: https://www.hilfswerk.at/international/ida oder aufs Spendenkonto AT71 6000 0000 9000 1002 Kennwort: Nothilfe Mosambik)