Umfrage: EU versteht Bedürfnisse der Bürger nicht
Brüssel (APA/dpa) - Die Deutschen fremdeln einer Umfrage zufolge weniger mit der Europäische Union als Menschen in anderen EU-Länder. Das er...
Brüssel (APA/dpa) - Die Deutschen fremdeln einer Umfrage zufolge weniger mit der Europäische Union als Menschen in anderen EU-Länder. Das ergab eine am Dienstagabend veröffentlichte Befragung des US-Forschungsinstituts Pew Research Center in zehn EU-Staaten.
Die Aussage, dass die EU die Bedürfnisse ihrer Bürger nicht verstehe, bejahte in Griechenland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Ungarn, Großbritannien, Spanien und Schweden jeweils eine Mehrheit. In Deutschland und Polen sahen die meisten Befragten dies indes anders.
Eine deutliche Mehrheit der Befragten fand auch die Art und Weise nicht gut, wie die EU mit dem Flüchtlingsthema, dem Brexit und der wirtschaftlichen Situation umgeht. Deutsche äußerten sich auch hier in der Umfrage etwas positiver - 51 Prozent etwa gaben an, die EU-Brexit-Strategie gutzuheißen. In Ungarn und Italien taten dies gerade mal 31 Prozent der Befragten.
In den meisten Umfrage-Staaten glauben die Leute, dass es den heutigen Kindern künftig finanziell schlechter gehen wird als ihren Eltern. In Deutschland meinten dies 52 Prozent der Befragten, in Frankreich gar 80 Prozent - in Polen hingegen nur 25 Prozent. Nur in Polen und Schweden fand eine Mehrheit, dass es dem Durchschnittsbürger in ihren Ländern finanziell besser geht als noch vor 20 Jahren. In Deutschland glaubt dies nur jeder Dritte.
In fünf der zehn Länder gaben die Menschen an, weniger Einwanderer zu wollen. In Deutschland sagten dies 58 Prozent der Befragten. Trotzdem sagten 59 Prozent der befragten Deutschen, dass Einwanderer mit ihrer Arbeit und ihren Talenten ihr Gastland eher bereichern, als dem Land eine Last zu sein.
Das Pew Research Center hatte für die Studie zwischen dem 24. Mai und dem 12. Juli 2018 insgesamt gut 10.000 Menschen befragt.