Aktion gegen Atomwaffen - 13-jährige Österreicherin beim Papst

Vatikanstadt/Wien (APA) - Mirjam Schmitzhofer, 13-jährige Gymnasiastin aus Neudörfl im Burgenland, hat Papst Franziskus bei der Generalaudie...

Vatikanstadt/Wien (APA) - Mirjam Schmitzhofer, 13-jährige Gymnasiastin aus Neudörfl im Burgenland, hat Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan im Rahmen einer Aktion gegen Atomwaffen zusammen mit drei anderen Mädchen die seit 1945 brennende Friedensflamme von Hiroshima überreicht.

Die Mädchen baten den Heiligen Vater, die Flamme als Hoffnung für eine Welt ohne Kernwaffen entgegenzunehmen und sie symbolisch auszulöschen, was der Papst auch tat.

Mirjam Schmitzhofer übergab Franziskus die Friedensflamme gemeinsam mit Yusa Okada aus Nagasaki, Enkeltochter einer Überlebenden des Bombenangriffs auf Hiroshima, einem Mädchen aus Bethlehem und einem jüdischen Mädchen aus den USA. Begleitet wurden die Mädchen von Setsuko Thurlow, einer Überlebenden des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, die 2017 für die Internationale Kampagne zur Abschaffung nuklearer Waffen (ICAHN) den Friedensnobelpreis entgegennahm. Die Flamme von Hiroshima ist eine Flamme aus den Feuern der Atombombe. Sie wird bis heute im Friedensturm im japanischen Hoshino aufbewahrt.

Organisiert wurde die Begegnung mit dem Papst von der „Earth Caravan“. Die Initiative für Frieden und Gerechtigkeit wurde vom buddhistischen Priester Ryokyu Endo ins Leben gerufen und hat zum Ziel, weltweit Menschen zu bewegen, sich nicht als Opfer zu empfinden, sondern aktiv an einer positiven Zukunft zu arbeiten. Die Aktivitäten der „Earth Caravan“ wollen Menschen inspirieren, an eine friedvolle Zukunft zu glauben und dafür einzutreten.

„Die Begegnung mit dem Papst war sehr bewegend. Man merkt, dass ihm die Jugend ein Anliegen ist. (...) Dieses Treffen wird unserer Initiative neue Impulse geben“, sagte Alicia Schmitzhofer, Mutter von Mirjam, im Gespräch mit der APA. Die Organisation stellt das Thema der atomaren Abrüstung in den Vordergrund.

Die vier Mädchen und Thurlow wurden nach der Begegnung mit dem Papst von Mitgliedern des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog empfangen. Am Donnerstag werden sie auch Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi im Kapitol, dem römischen Rathaus, treffen. „Teenager spüren, dass es um die Zukunft der Welt geht. Sie haben ein ausgeprägtes Gefühl für Gerechtigkeit, daher engagieren sie sich für eine bessere Welt. Jugendliche spüren genau, dass die Welt in die falsche Richtung geht. Sie bemühen sich mit aller Kraft, ihre eigene positive, gesunde Zukunft zu schaffen“, meinte Alicia Schmitzhofer.

Die „Earth Caravan“ setzt heuer nach dem Treffen mit dem Papst weitere Initiativen. Im Juni wird ein Friedenskonzert in der einstigen Muslim-Enklave Srebrenica organisiert, wo serbische Truppen 1995 einen Völkermord mit 8.000 Toten verübten. In Japan wird im August eine Friedensreise mit dem Rad von Hiroshima nach Nagasaki stattfinden.