Bus mit Schulkindern in Brand gesetzt - Panik bei Mailand
Mailand (APA) - Ein Bus mit 51 Schulkindern und zwei Lehrern an Bord ist am Mittwoch unweit von Mailand von einem italienischen Busfahrer mi...
Mailand (APA) - Ein Bus mit 51 Schulkindern und zwei Lehrern an Bord ist am Mittwoch unweit von Mailand von einem italienischen Busfahrer mit senegalesischen Wurzeln in Brand gesetzt worden, der angeblich gegen die Einwanderungspolitik der Regierung in Rom protestieren wollte. Alle Kinder konnten aus dem Bus flüchten, bevor er in Flammen aufging.
Niemand wurde ernsthaft verletzt, doch 14 Schüler wurden wegen Rauchvergiftung ins Spital eingeliefert. Auch der festgenommene Fahrer einer lokalen Busgesellschaft musste ins Spital gebracht werden. Der 47-Jährige, hatte den Auftrag, die Kinder nach einem Ausflug zu einer Sportanlage im Freien wieder in die Schule zurückzufahren. Er änderte jedoch plötzlich die Route und machte sich auf den Weg nach Mailand. Er bedrohte die Kinder mit einem Messer und betonte, er wolle zum Mailänder Flughafen Linate.
Laut den Schülern wollte der Fahrer gegen die Einwanderungspolitik der italienischen Regierung protestieren. „Schluss mit den Toten im Mittelmeer!“, soll er wiederholt gerufen haben. Einige Schüler alarmierten per Handy die Eltern, die ihrerseits die Polizei informierten. Autos der Carabinieri fuhren dem Bus hinterher und blockierten das Fahrzeug, das gegen eine Leitplanke stieß. Der Busfahrer schüttete daraufhin Benzin aus und steckte den Bus in Brand. Die Polizisten konnten Kinder und Lehrer noch rechtzeitig aus dem Bus holen. Zeugen posteten Videos mit Schülern, die schreiend auf der stark befahrenen Verkehrsachse herumliefen. Das Fahrzeug wurde von den Flammen zerstört.
Die Wohnung des in Frankreich geborenen Busfahrers, der mit einer Italienerin verheiratet war, bevor er sich scheiden ließ, wurde durchsucht. Das Innenministerium in Rom teilte mit, dass der Busfahrer bereits wegen sexueller Gewalt und Alkohol am Steuer amtsbekannt ist. „Warum lenkt so eine Person einen Schulbus?“, polemisierte Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, forderte eine exemplarische Strafe.
Bei einem Schiffsunglück im Mittelmeer waren am Dienstag vor der Küste der libyschen Stadt Sabratha mindestens zehn Migranten ums Leben gekommen. 15 Migranten an Bord wurden gerettet und in ein libysches Krankenhaus gebracht. Die genaue Zahl der Todesopfer und Vermissten sei noch unklar, teilte die Internationaler Migrantenorganisation (IOM) in einer Presseaussendung mit.