Zürcher Börse schließt tiefer, SMI gibt 0,66 Prozent ab
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte Einbußen hinnehmen müssen. Nachdem der Leitindex SMI erst am Dienstag e...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte Einbußen hinnehmen müssen. Nachdem der Leitindex SMI erst am Dienstag eine weitere Jahresbestmarke erreicht hatte, ging es am Mittwoch wieder abwärts. Der SMI war bereits am Morgen mit Abgaben gestartet und baute die Verluste bis Handelsschluss aus. Insbesondere schwächere Finanzwerte und einige Zykliker belasteten.
In Vorfeld der US-Zinsentscheidung am Mittwochabend hielten sich die Anleger zurück. Zwar wurde vom Offenmarktausschuss der Notenbank Fed keine Anhebung erwartet, Hinweise auf den Zinskurs bis Jahresende aber schon. Auch die Handelsgespräche zwischen den USA und China blieben weiter Thema. China sei zuletzt etwas zurückgerudert, hieß es von Händlern. Die Hoffnung auf eine Einigung sei aber weiter hoch. Auch das Tauziehen um eine mögliche Brexit-Verschiebung im Vorfeld des EU-Gipfels trug zur Verunsicherung bei.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,66 Prozent tiefer auf 9.463,32 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,03 Prozent auf 1.457,72 Zähler, und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,56 Prozent auf 11.210,25 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln beendeten den Handel nur zwei im Plus, einer (Lonza) unverändert und der Rest im Minus.
Besonders deutlich ging es für Bank-Aktien abwärts. Julius Bär (-4,2 Prozent), CS (-3,3 Prozent) und UBS (-2,4 Prozent) fielen deutlich zurück. Nachrichten gab es dabei nur von der Großbank UBS. Diese will angesichts der eher schwierigen Lage an den Finanzmärkten weiter sparen. Konzernchef Sergio Ermotti sprach am Mittwoch an einer Konferenz von zusätzlichen 300 Millionen US-Dollar kurzfristiger Kosteneinsparungen.
Auch europaweit gehörten Bankaktien zu den größten Verlieren, nachdem zu Wochenbeginn noch die Gespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank für Rückenwind gesorgt hatten. Hier mehrten sich zuletzt aber auch kritische Stimmen.
Zykliker und Tech-Aktien hatten angesichts der wieder aufflackernden Konjunktursorgen ebenfalls einen schweren Stand. Zu den größten Verlierern zählten S (-3,6 Prozent), Logitech, Swatch (je -2,7 Prozent) oder Dufry (-2,3 Prozent). Auch die klassischen Konjunkturwerte Kühne+Nagel, ABB, Adecco oder Schindler waren mit -1,5 bis -1,3 Prozent unter Druck.
Größere Abgaben mussten Vifor Pharma (-2,7 Prozent) hinnehmen. Hier hatte Baader Helvea das Kursziel gesenkt. Der Analyst bestätigte aber die „Buy“-Bewertung und attestierte weiter deutliches Aufwärtspotenzial.
Die drei Schwergewichte Nestlé (+0,1 Prozent), Roche (+0,3 Prozent) und Novartis (-0,3 Prozent) machen ihrem defensiven Ruf alle Ehre. Für Nestlé hatte Goldman Sachs das Kursziel angehoben. Für Novartis gab es von Kepler Cheuvreux eine Kurszielerhöhung und einen wohlwollenden Kommentar zur stärkeren Pharma-Ausrichtung.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA527 2019-03-20/18:06