Zyklon „Idai“ - Tausende Kinder in massiver Gefahr
Maputo/Beira/Harare (APA) - Ein Einsatzteam von SOS-Kinderdorf in Mosambik hat Beira und die SOS-Einrichtungen in der Hafenstadt erreicht. „...
Maputo/Beira/Harare (APA) - Ein Einsatzteam von SOS-Kinderdorf in Mosambik hat Beira und die SOS-Einrichtungen in der Hafenstadt erreicht. „Das Ausmaß der Katastrophe ist unbeschreiblich, viele Orte stehen unter Wasser, tausende Menschen, darunter Hunderte Familien und Kinder, sind obdachlos, ohne Nahrung, ohne medizinische Versorgung“, berichtete Simiao Mahumana, nationaler Direktor von SOS-Kinderdorf in Mosambik.
Rund 260.000 Kinder sind demnach in Beira und Umgebung in lebensbedrohlicher Gefahr. Es sei es nur eine Frage von Tagen, bis Krankheiten ausbrächen, denn die sanitäre Infrastruktur sei komplett zerstört. Die Lage gleiche einem „apokalyptischen Chaos“, schilderte Mahumana. „Viele Buben und Mädchen sind obdachlos und damit schutzlos Missbrauch, Ausbeutung und Verschleppung ausgesetzt. Kinder, deren Eltern tot sind oder die im Chaos der Katastrophe von ihnen getrennt wurden, sind völlig auf sich alleine gestellt.“
Darüber hinaus gäbe es zu wenige Ärzte und kaum Psychologen. „Die wenigen sind voll beschäftigt zuerst die Schwerstverletzten zu versorgen“, sagte der Direktor. Der extreme Regen habe etwas abgenommen, aber es drohe weitere Gefahr: „Jetzt kommt das Wasser von unten. Flüsse sind stark angeschwollen, zusätzliche Überschwemmungen drohen. Die Staudämme sind randvoll, manche schon geborsten, andere müssen geöffnet werden.“
Die SOS-Kinderdörfer arbeiteten mit der Regierung und anderen Organisationen unter Hochdruck daran, zumindest die dringlichsten Probleme in den Griff zu bekommen: „Wir können jede Unterstützung gebrauchen, es ist anzunehmen, dass in den nächsten Tagen die Zahl der Opfer noch steigt“, sagte Mahumana.
Noch hätten die Helfer keinen vollständigen Überblick über die Lage, „die Stadt ist nur mit Flugzeugen oder Helikoptern zu erreichen, die Kommunikationsinfrastruktur zerstört.“ Am dringendsten benötigt würden laut Mahumana medizinische und psychologische Hilfe für die Kinder, Zelte, Nahrung und sauberes Wasser, trockene Kleidung und in der Folge Materialen für den Wiederaufbau zerstörter Häuser.
Auch Jugend Eine Welt bat dringend um Unterstützung. Die Projektpartner der Hilfsorganisation - die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern - seien am Ort der Katastrophe und würden derzeit alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, um den notleidenden Menschen zur Seite zu stehen. „Als Soforthilfe sind vor allem Trinkwasser, Nahrungsmittel und Dinge, die man für das tägliche Leben braucht, notwendig“, meldete sich der langjährige Projektpartner Elias Chivale aus der Provinz Sofala.
(S E R V I C E - Informationen und Spenden: www.sos-kinderdorf/mosambik; Jugend Eine Welt, IBAN AT663600000000024000, BIC RZTIAT22, Kennwort: Mosambik)