Französische Justiz will Onkel Assads den Prozess machen
Paris (APA/AFP) - Die französische Justiz will dem Onkel des syrischen Machthabers Bashar al-Assad den Prozess machen: Die Finanzstaatsanwal...
Paris (APA/AFP) - Die französische Justiz will dem Onkel des syrischen Machthabers Bashar al-Assad den Prozess machen: Die Finanzstaatsanwaltschaft wirft Rifaat al-Assad vor, illegal Immobilien im Wert von rund 90 Millionen Euro in Frankreich erworben zu haben, wie die Nachrichtenagentur AFP vonseiten der Justiz erfuhr.
Dem 81 Jahre alten Onkel Assads droht ein Verfahren wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder aus Syrien, Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Ein Untersuchungsrichter muss der Prozesseröffnung noch zustimmen. Die Justiz hat bereits mehrere Besitztümer von Rifaat al-Assad beschlagnahmt. Darunter sind zwei Häuser in Paris, ein Gestüt und ein Schloss nordwestlich der Hauptstadt sowie ein Bürokomplex in Lyon.
Die französische Organisation Sherpa hatte den Fall ins Rollen gebracht. Nach ihren Angaben wurde in der EU insgesamt Vermögen von 400 bis 500 Millionen Euro aus dem Besitz von Assads Onkel konfisziert. Dieser weist die Vorwürfe zurück.
Rifaat ist ein Bruder des früheren syrischen Präsidenten Hafez al-Assad, dem Vater des jetzigen Machthabers Bashar al-Assad. Er war zeitweise Vizepräsident Syriens, wurde jedoch in den 80er Jahren von seinem Bruder von der Macht verdrängt. Er lebt heute in Großbritannien.