Viele Tote und Verletzte bei Gewalt in Afghanistan

Kabul (APA/dpa) - Im Norden Afghanistans sind Behörden zufolge mindestens 13 Mitglieder einer Familie bei einem Einsatz afghanischer und int...

Kabul (APA/dpa) - Im Norden Afghanistans sind Behörden zufolge mindestens 13 Mitglieder einer Familie bei einem Einsatz afghanischer und internationaler Streitkräfte getötet worden. Zum Hintergrund des Militärschlags in der Provinz Kunduz machten afghanische Behörden am Samstag keine Angaben.

Zwei weitere Zivilisten seien bei dem Einsatz in den Ausläufern der gleichnamigen Provinzhauptstadt verletzt worden, sagte der Provinzrat Amruddin Wali. Behörden zufolge gehen die Streitkräfte derzeit verstärkt mit Unterstützung von Luftstreitkräften gegen die radikalislamischen Taliban vor, die in und um die Stadt Kunduz herum Boden gutgemacht haben.

Auch in anderen Teilen Afghanistans fielen wieder Menschen der Gewalt zum Opfer. In der südlichen Provinz Kandahar wurde beispielsweise ein afghanischer Parlamentarier von Unbekannten getötet worden, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs am Samstag. Die Taliban bestritten, dass sie etwas mit der Tat zu tun hätten.

Einen Doppelanschlag in der Südprovinz Helmand reklamierten sie allerdings am Samstag für sich. Zwei Explosionen bei Feierlichkeiten zum nationalen Bauerntag in einem Stadion töteten laut Innenministerium drei Menschen und verletzten 31 weitere. Die Attacke habe mehrere ranghohe Beamte, den Provinzgouverneur und seinen Stellvertreter getroffen, gaben die Islamisten in einer Stellungnahme an. Vonseiten der Provinzregierung hieß es hingegen, der Gouverneur sei sicher entkommen, sein Stellvertreter und andere Beamte seien leicht verletzt worden.

Laut einem Bericht der UN-Mission Unama starben 2018 in Afghanistan mit 3.804 Menschen so viele Zivilisten wie noch nie seit der Aufzeichnung 2009. Mehr als 500 Menschen kamen durch Luftschläge der internationalen und afghanischen Luftstreitkräfte ums Leben - ebenfalls mehr als in allen Vorjahren. Die Taliban verüben regelmäßig Anschläge auf Militärposten und Regierungsstellen. Aber auch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist im Land aktiv.

~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA165 2019-03-23/14:20