Iraks Parlament feuerte nach Fährdrama Provinzgouverneur

Bagdad (APA/dpa) - Das irakische Parlament hat nach dem Fährdrama mit mehr als 100 Toten den zuständigen Provinzgouverneur des Amtes enthobe...

Bagdad (APA/dpa) - Das irakische Parlament hat nach dem Fährdrama mit mehr als 100 Toten den zuständigen Provinzgouverneur des Amtes enthoben. Die Abgeordneten stimmten am Sonntag dafür, Nufal al-Akub sowie seine beiden Stellvertreter zu entlassen. Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi hatte den Politikern zuvor Korruption, Machtmissbrauch sowie Fahrlässigkeit vorgeworfen und ihre Absetzung gefordert.

Bei dem Unglück nahe der Stadt Mossul waren am Donnerstag nach offiziellen Angaben mindestens 110 Menschen ertrunken, als eine Fähre auf dem Tigris-Fluss kenterte. Viele der Opfer waren Frauen und Kinder. Berichten zufolge soll die Fähre völlig überfüllt gewesen sein. Das Unglück löste in Mossul und der umliegenden Provinz Ninawa große Wut aus, die sich vor allem gegen den Gouverneur richtete.

Gegen al-Akub hatte es bereits vor dem Unglück immer wieder Korruptionsvorwürfe gegeben. Kritiker machten ihn für den schleppenden Wiederaufbau Mossuls verantwortlich. Große Teile der Stadt sind während des Kampfes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die einst in Mossul herrschte, zerstört worden.