Sieben Tage Kultur - Die Woche 25.03. bis 31.03. - WIEDERHOLUNG

Wien (APA) - Zahlreiche Ausstellungen, einige Premieren und Konzerte - eine relativ normale Kulturwoche wird am Sonntag mit einem außergewöh...

Wien (APA) - Zahlreiche Ausstellungen, einige Premieren und Konzerte - eine relativ normale Kulturwoche wird am Sonntag mit einem außergewöhnlichen Ereignis beschlossen: An der Staatsoper kommt mit Manfred Trojahns „Orest“ das Werk eines zeitgenössischen Komponisten zur Aufführung. Dramatiker Ferdinand Schmalz darf sich über gleich zwei Premieren freuen.

Heiliges dominiert den Montag. „Der Meister von Heiligenkreuz“ heißt eine Ausstellung, die in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums eröffnet und sich der eigenwilligsten und zugleich rätselhaftesten Künstlerpersönlichkeit aus der Zeit um 1400 in Österreich widmet. „Des Kaisers neuer Heiliger“ zeigt im Stift Klosterneuburg mithilfe interaktiver Stationen, welche Rolle Klosterneuburg zur Zeit Kaiser Maximilians spielte und warum der heiliggesprochene Babenberger-Markgraf und Stiftsgründer Leopold III. (1073-1136) vom Kaiser verehrt wurde. In Wien stellt die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das Programm des heuer dem Industrieviertel gewidmeten Viertelfestivals vor.

Am Dienstag zeigt der Passauer Kabarett-Altmeister Sigi Zimmerschied (65) im Kabarett Niedermair sein Programm „Heil - Von Koma zum Amok“ erstmals in Österreich und schaut die EAV auf ihrer Abschiedstournee in der Wiener Stadthalle vorbei. Im Theater an der Wien steht eine konzertante Aufführung von Vivaldis „Orlando furioso“ auf dem Programm, Max Emanuel Cencic singt die Titelpartie.

Abschiede und Ausblicke prägen den Mittwoch: In der Staatsoper verabschiedet man sich von der vor einem Monat 101-jährig verstorbenen „Jahrhundertsängerin“ Hilde Zadek, im Konzerthaus gibt Intendant Matthias Naske einen Ausblick auf das nächstjährige Abonnementprogramm und in Schloß Schönbrunn geben die Vereinigten Bühnen Wien Details zu ihrem Musical-Konzert bekannt, das am 5. und 6. Juli im Ehrenhof des Schlosses stattfindet. Am Abend verabschiedet sich im Burgtheater Andrea Breth mit einer Inszenierung von Gerhart Hauptmanns „Die Ratten“ von ihrem Publikum.

Gleich zwei Literaturfestivals starten am Donnerstag in Wien: Die der jungen Literatur gewidmeten „Wortspiele“ sind vom Porgy & Bess in die Facultas Dombuchhandlung am Stephansplatz übersiedelt, bei den „Krimitagen Wien“ stehen in der Hauptbücherei am Gürtel heimische Kriminalromane im Mittelpunkt. Alexandra Liedtke zeigt in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt in Tracy Letts Stück „Eine Frau - Mary Page Marlowe“ elf Stationen eines Frauenlebens. Im Stadttheater Klagenfurt widmet man sich der Oper „Koma“ von Georg Friedrich Haas (Musik) und Händl Klaus (Libretto). Nachdem bei der Uraufführung 2016 in Schwetzingen die beiden Ärztinnen und die drei Pfleger nicht wie geplant durch sehr tiefe Alt- bzw. Bassstimmen gesungen wurden, wird nun erstmals die Ursprungsidee realisiert. „Ich bin sehr froh, dass Intendant Florian Scholz die Mühe auf sich genommen hat, diese doch sehr ungewöhnliche Stimmenbesetzung zu realisieren“, sagt Haas.

Gleich über zwei Premieren innerhalb von drei Tagen darf sich der steirische Dramatiker Ferdinand Schmalz freuen: Am Donnerstag kommt sein Stück „schlammland gewalt“ in einer Inszenierung von Christina Tscharyiski im Haus drei des Schauspielhauses Graz zur Österreichischen Erstaufführung, am Samstag folgt „jedermann (stirbt)“ in der Regie von Rudolf Frey am Schauspielhaus Salzburg.

Am Freitag eröffnet die Niederösterreichische Landesausstellung „Welt in Bewegung!“ in Wiener Neustadt, die der Stadt als „Trägerrakete für die regionale Weiterentwicklung dienen“ soll, sowie das Osterfestival „Imago Dei: Opfer“ in Krems. Die junge Regisseurin Pinar Karabulut inszeniert Tennessee Williams Klassiker „Endstation Sehnsucht“ im Volkstheater, wo in diesen Tagen wohl die entscheidenden Hearings zur Suche nach einer neuen Leitung stattfinden. Franz-Xaver Mayr widmet sich am Schauspielhaus Graz anhand von Texten von Sibylle Berg „Menschen mit Problemen, Teile I bis III“.

Am Samstag sind Campino und ein paar seiner Toten Hosen zur Premiere eines Tour-Films in Wien und rittert Nicholas Ofczarek in Hamburg um eine Goldene Kamera. Am Sonntag schließlich hat die 2011 in Amsterdam uraufgeführte Oper „Orest“ des 69-jährigen deutschen Komponisten Manfred Trojahn in Regie von Marco Arturo Marelli Premiere an der Wiener Staatsoper. Das bereits 2014 von der Neuen Oper Wien gespielte Werk wurde statt der abgesagten Uraufführung von Krzysztof Pendereckis „Phaedra“ auf den Spielplan genommen.