Harald Preuner: Polit-Profi bleibt in der Stadt Salzburg die Nummer 1
Salzburg (APA) - Mit Harald Preuner (59) haben die Bewohner der Stadt Salzburg heute, Sonntag, Kontinuität gewählt. Als erst zweiter gewählt...
Salzburg (APA) - Mit Harald Preuner (59) haben die Bewohner der Stadt Salzburg heute, Sonntag, Kontinuität gewählt. Als erst zweiter gewählter ÖVP-Bürgermeister der Nachkriegszeit hat er Ende 2017 das traditionell rote Farbenspiel der Mozartstadt durcheinandergebracht. Vor zwei Wochen fuhr er dann bei den Gemeinderatswahlen in der Stadt einen Erdrutschsieg für die ÖVP ein - und wurde nun erstmals im Amt bestätigt.
Als großer Visionär ist Preuner in seinem bisherigen politischen Lebensweg aber nicht unbedingt aufgefallen. Lange Zeit schien es, dass sich der Fahrschulinhaber mit der Nummer 2 in der Stadt bereits abgefunden hat. Doch als SPÖ-Langzeit-Bürgermeister Heinz Schaden im September 2017 wegen seiner - nicht rechtskräftigen - Verurteilung im Swap-Prozess den Hut nehmen musste, nutzte der langjährige Vize-Stadtchef (13 Jahre) die Gunst der Stunde.
Preuner trat in der notwendig gewordenen Neuwahl gegen den damals kaum bekannten SPÖ-Mitbewerber Bernhard Auinger an und konnte ihn in der Stichwahl am 10. Dezember 2017 mit nur 294 Stimmen Vorsprung besiegen. Wenn man den alten und neuen Stadtchef nach seinen Qualitäten fragt, führt er seine politische Routine und seinen Führungsstil ins Treffen: „Zuhören und miteinander reden“, lautet seine Devise. Und er kündigte an, mit allen anderen Fraktionen zusammenarbeiten zu wollen.
Auch Politiker anderer Couleurs sprechen ihm Dialog- und Kooperationsbereitschaft zu. Allerdings gelten einige ÖVP-Gemeinderäte und Parteistrategen in der zweiten Reihe als „Hardliner“, die durchaus Einfluss auf das Handeln des Stadtchefs haben sollen. Doch Preuner ist mit seiner langen politischen Erfahrung selbst mit allen Wassern gewaschen. „Ich kenne die Fallstricke der Politik und der Verwaltung“, sagt er selbst.
Andererseits gibt es auch Kritiker, die sagen, um Preuner sei es während seiner Amtszeit als Vizebürgermeister recht ruhig gewesen, was ihm bei der politischen Konkurrenz weniger den Ruf eines „Gestalters“ als eines „Verwalters“ einbrachte. Dem kontert er damit, dass „ich halt nur den Mund aufmache, wenn ich gefragt werde und zuständig bin“. Am ehesten im Rampenlicht stand er mit dem von ihm vorgelegten Bettelverbot und seinem Kampf gegen die illegale Straßenprostitution, wodurch er für Kritiker zu einem Vertreter einer „Law-and-Order-Politik“ wurde.
Der gebürtige Stadt-Salzburger kam 1999 als Quereinsteiger in den Salzburger Gemeinderat. Dort zog der Verkehrssprecher der ÖVP rasch immer mehr die Fäden in der Partei. Als 2004 die Klubobfrau aus dem Amt schied, war der Wirtschaftsbündler zur Stelle. Noch im selben Jahr rückte er zum Vizebürgermeister auf. Zwei Mal, 2009 und 2014, trat er bei Wahlen gegen Heinz Schaden an, beim ersten Mal kam er dem Sprung an die Spitze mit gut 45 Prozent der Stimmen in der Stichwahl verhältnismäßig nahe.
Geboren wurde Preuner am 3. August 1959 in Salzburg. Nach dem Maschinenbau-Studium in Graz übernahm er die elterliche Fahrschule. 1999 kam er als Quereinsteiger in den Salzburger Gemeinderat. Er ist verheiratet, der Kinderwunsch blieb unerfüllt. Einen Ausgleich zum Beruf bilden Freundschaften und geselliges Beisammensein. Mit seinem Parteikollegen Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist er auch privat befreundet. Er war Trauzeuge, als Haslauer im Juni 2017 seine langjährige Lebensgefährtin Christina Rößlhuber heiratete.
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