Bezirk Imst

Silzer Gemeinderat stimmte klar gegen Liftprojekt

Für die meisten Gemeinderäte in Silz ist der Zusammenschluss Kuhtai-Hochoetz nach wie vor ein Thema. Sie stimmten gegen ein Projekt rund um die Feldringer Böden.
© Estermann

Mit neun zu fünf Stimmen votierten die Mandatare Freitagabend gegen den geplanten Zusammenschluss.

Von Agnes Dorn

Silz –Bekanntlich wurde vergangene Woche das Konzept zur Umweltverträglichkeitserklärung für den geplanten Skigebietszusammenschluss Kühtai-Hochoetz von den Projektanten zurückgezogen und der Aufruf zu einer von der Gegnerschaft schon längst geforderten Diskussion auch von den Befürwortern übernommen. Dass es damit aber kein Projekt mehr gebe, über das man einen Grundsatzbeschluss formulieren könnte, wurde von den meisten Gemeinderäten der Standortgemeinde Silz anders gesehen.

„Es wurde nur das UVE-Konzept zurückgezogen. Das Projekt gibt es sehr wohl noch. Die Gemeinde hat Parteistellung und nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden“, sah Vizebürgermeisterin Daniela Holaus keinen Grund, nun einen Rückzieher zu machen. Sie verwies darauf, dass Bürgermeister Helmut Dablander als Gemeindevertreter und nicht als Mitglied des Aufsichtsrates zu agieren habe. „Fast 500 Silzer haben bisher die Petition gegen den Skigebietszusammenschluss unterschrieben“, bezog sich auch GR Reinhard Holaus auf die Verantwortung als Volksvertreter. „Es gibt kein vorliegendes Projekt. Wieso soll man dann abstimmen?“, wollte dagegen GV Wolfgang Hirn von einem Grundsatzbeschluss nichts wissen. Nach längerer Diskussion wurde mehrheitlich beschlossen, über zwei Anträge abzustimmen. Zum einen wurde mit 9 zu 5 Stimmen gegen das Projekt zur Skigebietsverbindung Kühtai-Hochoetz gestimmt. Zum anderen wurde einstimmig beschlossen, den neuen Vorschlag - seitens der Projektbetreiber und Bürgermeister von Silz, Haiming und Ötz - „künftige Projekte und die Zukunft der Region im Hinblick auf die Entwicklung und der Erfordernisse der Zeit in einer breiten Diskussion unter Einbindung der Bevölkerung und der Interessenvertretungen zu führen“, positiv zu bewerten und sich nach Möglichkeit daran zu beteiligen.

Hansjörg Falkner, Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahnen und Bürgermeister von Oetz, wollte zum ablehnenden Beschluss der Silzer keine Stellungnahme abgeben, das sei Sache des Silzer Gemeinderates. Aber eines steht für ihn fest: „Das UVE-Konzept wurde zurückgezogen und damit ist das Projekt derzeit nicht existent.“

Dass es einen einstimmigen Beschluss zum kommunenübergreifenden Beirat mit Bürgerbeteiligung gibt, sieht er „sehr positiv“. Nun gelte es abzuwarten, wie sich die Gemeinderäte von Oetz und Haiming entscheiden werden. Ob auch Projektbetreiber mit im Boot sein werden und der Zusammenschluss Thema sein könnte, wollte er nicht kommentieren. Das Oetzer Dorfparlament dürfte spätestens Ende April eine Entscheidung über die Teilnahme am Beirat fällen, sofern der Termin für die nächste Gemeinderatssitzung nicht vorgezogen wird, so Falkner abschließend.

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