Innsbruck

Identitäre in Tirol: Landes-FPÖ um Aufklärung bemüht

Die Identitären marschierten auch in Innsbruck auf.
© Vanessa Weingartner / TT

Ein ehemaliger Obmann der FP-Jugend in Schwaz ist maßgeblicher Sympathisant der Identitären. Für FP-Chef Abwerzger ist die Funktionärsriege sauber, dafür lege er seine Hände ins Feuer, betont er gegenüber der TT.

Innsbruck –Es ist ein überschaubares Grüppchen, das seit einem Jahr aber kaum noch präsent ist. Dennoch sind die rechtsextremen Identitären über Jahre auch in Tirol in Erscheinung getreten. Einige von ihnen waren außerdem nahe an der FPÖ dran, wie der in die Schweinskopfaffäre vom Mai 2017 involvierte ehemalige Obmann der freiheitlichen Parteijugend in Schwaz und blaue Ersatzgemeinderat in der Silberstadt. Und bei der Demonstration gegen die Errichtung der Traglufthalle in Innsbruck-Arzl marschierten die Identitären ein Jahr zuvor ebenfalls an vorderster Front mit. Videos dokumentieren deren aggressives Verhalten.

An dem Grillfest, das von dem blauen Aktivisten der Identitären in Schwaz veranstaltet und dann von ihm auf Facebook als „Ramadan mit dem RFJ Schwaz“ bezeichnet wurde, nahmen überdies hochrangige Freiheitliche wie die heutigen Landtagsabgeordneten Christofer Ranzmaier und Evelyn Achhorner teil. Wegen Herabwürdigung religiöser Lehren wurde der Ex-Jugendfunktionär dann zu einer teilbedingten Geldstrafe verurteilt.

FPÖ-Landesobmann Markus Abwerzger bestätigt, dass dessen Nähe zu den Identitären Thema im Parteivorstand war. „Weil Mitgliedschaften in beiden politischen Gruppierungen nicht vereinbar sind. Damals meinte er, er sei nur Sympathisant und habe lediglich an einigen Treffen teilgenommen.“ Mit dem Parteiausschluss wegen Unstimmigkeiten in Schwaz hatte sich für Abwerzger das Thema ohnehin erledigt.

Für seine Funktionärsriege legt er aber die Hand ins Feuer, „hier gibt es keine Verbindungen zu den Identitären“, sagt Abwerzger gegenüber der TT. Er ist um eine strikte Abgrenzung bemüht. „Wie es bei den einzelnen 6500 FPÖ-Mitgliedern in Tirol aussieht, kann ich aber nicht sagen“, fügt Abwerzger hinzu.

Die Nachwehen der Demonstration im Frühjahr 2016 in Innsbruck-Arzl erschütterten einige Parteien wie die Liste Fritz. Schließlich übernahmen die Identitären das Kommando bei der damaligen Protestversammlung gegen die Traglufthalle. Die rechten Recken waren auch bei den Lichter-Demos gegen die österreichische Asylpolitik am Innsbrucker Landhausplatz aktiv. (pn)

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