Verzögerungen bei Verkauf der Alitalia, Benetton im Gespräch
Italienische Staatsbahnen bitten um Verlängerung der Frist für Einreichung des endgültigen Angebots für die marode Airline. Die Familien-Holding der Benettons soll ebenfalls Interesse haben.
Rom – Der Verkauf der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia verzögert sich. Die italienischen Staatsbahnen (FS - Ferrovie dello Stato), die ein verbindliches Angebot für den Erwerb der Airline vorgelegt haben, fordern eine Verschiebung der Frist für die Einreichung der endgültigen Übernahmeofferte, die am 31. März abgelaufen ist. Dies berichtete die Wirtschaftszeitung Sole 24 Ore.
Laut dem Blatt haben die Staatsbahnen die für Alitalia zuständigen Regierungskommissare aufgefordert, ihnen bis Ende April Zeit zu geben, um das endgültige Angebot einzureichen. Die Staatsbahnen führen Gespräche mit der US-Airline Delta, die eine 15-prozentige Beteiligung an der neuen Alitalia übernehmen und als industrieller Partner agieren will.
Benetton-Holding im Gespräch
Der italienische Staat soll mit einem 15-prozentigen Anteil in die neue Alitalia einsteigen, die Staatsbahnen sollen ein 30-prozentiges Paket übernehmen. Wer den restlichen Anteil von 40 Prozent erwerben soll, ist noch unklar. Kontakte wurden mit der börsennotierten italienischen Infrastrukturholding Atlantia im Besitz der Unternehmerfamilie Benetton aufgenommen, berichtete die Wirtschaftszeitung.
Die Alitalia-Gewerkschaften befürchten, dass der Verkauf der Airline mit einem starken Jobabbau verbunden sein könnte. Delta arbeite an einem Plan, der den Abbau von 3000 Jobs bei Alitalia vorsieht, berichteten italienische Medien zuletzt. Damit würde sich das Alitalia-Personal auf rund 9000 Mitarbeiter verringern. (APA)