Weltmuseum widmet Samurai-Familie eigene Ausstellung

Wien (APA) - Das Wiener Weltmuseum widmet anlässlich des 150. Jubiläums der japanisch-österreichischen Beziehungen der prominenten Familie H...

Wien (APA) - Das Wiener Weltmuseum widmet anlässlich des 150. Jubiläums der japanisch-österreichischen Beziehungen der prominenten Familie Hosokawa eine Ausstellung. „Es handelt sich um eine hochkarätige, ausgesuchte Ausstellung mit jahrhundertealten Zeugnissen der japanischen Kultur“, erklärte die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM) Sabine Haag am Mittwoch vor Pressevertretern.

1869 unterzeichneten die damaligen Monarchien Japan und Österreich-Ungarn einen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag. Laut Haag ist Japans Kunst und Kultur seit der Wiener Weltausstellung 1873 fest im kulturellen und kollektiven österreichischen Bewusstsein verankert. Die Ausstellung sei darum ein „bedeutender Beitrag“ zum Jubiläum.

„Wir haben erstmals das Privileg, ausgewählte Objekte der Sammlung Hosokawa ausstellen zu können“, so Haag. Diese seien ein Beispiel für die „Dauerhaftigkeit der Tradition bis in die Gegenwart“, sagte sie während der Ausstellungseröffnung, an der auch der japanische Botschafter Kiyoshi Koinuma und Morihiro Hosokawa, das 18. Oberhaupt der Familie, teilnahmen. Die Ausstellung „Die Eleganz der Hosokawa - Tradition einer Samurai-Familie“ zeige auch seine Arbeiten, denn die künstlerische Tradition der Familie bestehe noch immer.

„Die Hosokawa sind seit dem 14. Jahrhundert eine angesehene Samurai-Familie“, erklärte Taishu Komatsu, Direktor des Eisei Bunko Museums in Tokio, das die Familiensammlung verwaltet. In drei Kapiteln, die auf drei Räumen aufgeteilt sind, werden die Hosokawa als „erfolgreicher Kriegerklan, Hüter von Kunst und Wissenschaft“ gezeigt, wobei auch die Werke der letzten drei Oberhäupter ausgestellt sind.

Unter den 80 Exponaten finden sich darum sowohl zivile als auch militärische Objekte. So sind in einem Raum reich verzierte Rüstungen, Katanas und Wakizashis (verschiedene Schwertformen) zu bestaunen, während im nächsten Raum Keramik für Teezeremonien und Kostüme, Instrumente und Masken aus dem No-Theater zu sehen sind. In einem dritten Raum sind die Werke der letzten drei Familienoberhäupter ausgestellt.

Laut Kuratorin Bettina Zorn ist die Familie in der Edo-Periode (1600-1868) besonders mächtig gewesen. Als Daimyo-Familie gehörten die Hosokawa dem Kriegeradel an und waren nur dem Shogun, der bis 1867 das Militär und die Samurai anführte, unterstellt. „In der japanischen Gesellschaft spielten Bu und Bun eine wichtige Rolle“, erklärte Zorn. Bu bezeichne dabei den kriegerischen Aspekt, während Bun die literarischen und künstlerischen Aspekte berücksichtigt.

Als Gegenstück zu der Schau ist im National Museum of Western Art in Tokio eine Ausstellung zur über 600 Jahre spannenden Sammlung der Habsburger zu sehen.

(S E R V I C E - www.weltmuseumwien.at/)