Anwalt von Automanager Ghosn: Erneute Verhaftung „Geiselnahme“
Tokio/Yokohama/Boulogne-Billancourt (APA/dpa) - Die erneute Festnahme des früheren Chefs von Renault und Nissan, Carlos Ghosn, ist nach Ansi...
Tokio/Yokohama/Boulogne-Billancourt (APA/dpa) - Die erneute Festnahme des früheren Chefs von Renault und Nissan, Carlos Ghosn, ist nach Ansicht seines Anwalts „extrem unangemessen“. Es sei vollkommen unverständlich, warum Ghosn jetzt erneut festgenommen werden müsse, sagte sein Anwalt Junichiro Hironaka am Donnerstag.
Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft verglich er mit einer „Geiselnahme“. Die Staatsanwaltschaft in Tokio hatte am frühen Morgen (Ortstzeit) zum vierten Mal Haftbefehl gegen den 65-jährigen Automanager erlassen. Er war erst kürzlich nach wochenlanger Untersuchungshaft gegen eine hohe Kaution freigekommen.
Die Staatsanwaltschaft in Tokio ermittelt nach japanischen Medienberichten wegen weiterer Vorwürfe des schweren Vertrauensbruchs gegen Ghosn. Dabei soll es um den Missbrauch von Geldern des von Ghosn einst geführten Renault-Partners Nissan gehen, die dieser an einen Vertriebspartner im Mittleren Osten gezahlt haben soll. Ghosn hatte am Mittwoch eine Pressekonferenz für den 11. April angekündigt.
Ghosn, der Architekt des Autobündnisses mit Nissan, war in Japan am 19. November wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Tokio festgenommen worden. Zudem soll er private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Auch Renault greift seinen früheren Konzernchef mit neuen Vorwürfen an. Auch dabei gehe es um Zahlungen an einen Vertriebspartner des Autoherstellers in der Region des Mittleren Ostens, wie Renault am Vortag mitteilte. Die Informationen seien bereits an die französische Justiz weitergegeben worden.
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