Zeman sprach mit Hofer über Donau-Oder-Kanal

Wien (APA) - Der tschechische Präsident Milos Zeman ist am Donnerstag von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) in Wien empfangen worden. Das...

Wien (APA) - Der tschechische Präsident Milos Zeman ist am Donnerstag von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) in Wien empfangen worden. Das Treffen sei „überwiegend privat“ gewesen, erklärte ein Sprecher des Ministers nachher gegenüber der APA. Hauptthema des „freundschaftlichen Gesprächs“ sei der Donau-Oder-Elbe-Kanal gewesen, hieß es. Das Projekt ist ein Herzensanliegen des tschechischen Präsidenten.

Zeman habe um eine Neubewertung der zurückhaltenden Position Österreichs gebeten, erklärte der Sprecher des tschechischen Präsidenten, Jiri Ovcacek, gegenüber der APA. Es gehe nicht nur um den Verkehr, sondern auch um die Wasserwirtschaft, habe Zeman betont. Aus dem Verkehrsministerium hieß es, das Projekt sei „ökologisch sensibel“. Hofer sagte Zeman aber zu, das Projekt in grenzüberschreitenden Arbeitsgruppen zu prüfen.

Die Freundschaft zwischen Zeman und Hofer geht auf die Zeit des Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 zurück, indem der tschechische Präsident den FPÖ-Kandidaten offen gegenüber dem später gewählten Alexander Van der Bellen unterstützte. Hofer wurde demonstrativ in Zemans Amtssitz auf der Prager Burg empfangen.

Der Donau-Oder-Elbe-Kanal, der Frachtschiffen den Weg von der Donau in die Ostsee und Nordsee ermöglichen soll, ist ein besonders Anliegen Zemans. Auch gegenüber Van der Bellen hatte Zeman am Mittwoch für das Projekt geworben.

Umweltschützer kritisieren die Wasserstraßen-Pläne, da sie massive Eingriffe in den Wasserhaushalt und zahlreiche bestehende Naturschutzgebiete befürchten. Die Idee für den Kanal stammt laut Zeman von Kaiser Karl IV. Auch Kaiser Franz Josef habe die Pläne verfolgt. Die Nationalsozialisten hatten 1939 mit dem Bau eines Oder-Donau-Kanals begonnen. Wenige Jahre später wurden die Bauarbeiten kriegsbedingt wieder eingestellt.