Menschenrechtsgericht will von Moskau Stellungnahme zu MH17-Abschuss

Kiew/Straßburg (APA/dpa) - Russland muss dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Informationen zum Abschuss der Maschine auf Flug MH...

Kiew/Straßburg (APA/dpa) - Russland muss dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Informationen zum Abschuss der Maschine auf Flug MH17 liefern. Die Beschwerden von 380 Angehörigen der Todesopfer seien den russischen Behörden übermittelt worden, teilte das Straßburger Gericht am Donnerstag mit. Zu Beginn von Prozessen werden in aller Regel Stellungnahmen von den betroffenen Staaten erbeten.

Bei dem Abschuss im Juli 2014 über der umkämpften Ostukraine waren 298 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer waren Niederländer. Die Niederlande und Australien sowie andere Länder machen Russland für das Unglück verantwortlich. Die strafrechtlichen Ermittlungen hatten ergeben, dass die Maschine mit einer Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden war. Diese war von Russland in die Ostukraine gebracht worden. Russland hat bisher jegliche Verantwortung für den Abschuss der Maschine zurückgewiesen.

Die Beschwerdeführer aus Deutschland, Australien, den Niederlanden, den USA und anderen Ländern werfen Russland unter anderem einen Verstoß gegen das Recht auf Leben vor. Außerdem hätten die russischen Behörden nicht genügend an der Aufklärung des Falles mitgewirkt. Wann eine Entscheidung in dem Fall kommt, ist unklar. Nicht selten dauern Prozesse vor dem Gerichtshof mehrere Jahre.

~ WEB http://www.echr.coe.int/ ~ APA463 2019-04-04/17:39