Bürgermeister „verkauft“ Bergdorf in der Lombardei
Rom (APA) - Das 800-Seelen-Bergdorf Esino Lario am Comer See in der Lombardei wird verkauft. Der Bürgermeister der Gemeinde in der lombardis...
Rom (APA) - Das 800-Seelen-Bergdorf Esino Lario am Comer See in der Lombardei wird verkauft. Der Bürgermeister der Gemeinde in der lombardischen Provinz Lecco, Pietro Pensa, hat am Freitag in einigen italienischen Tageszeitungen eine entsprechende Annonce geschaltet. Darin sind die Preise für die attraktivsten Gebäude der Ortschaft angeführt, unter anderem für das Rathaus, das für 200.000 Euro angeboten wird.
Wer bloß eine Sitzbank im Ort ergattern will, muss 280 Euro ausgeben. Ein Holzschild, mit dem Besucher begrüßt werden, wird für 1.250 Euro angeboten. Mit dem „Verkauf“ seiner Gemeinde will der Bürgermeister gegen mangelnde Unterstützung für kleine Berggemeinden seitens der Regierung protestieren.
„Jeden Tag werden italienische Kleindörfer allein im Kampf gegen das Aussterben gelassen. Wir kämpfen gegen Finanzierungsmangel. Wir haben leider nicht die Ressourcen, um gegen Probleme zu kämpfen, die größer sind als wir. Daher habe ich beschlossen, die symbolhaftesten Orte unserer Gemeinde zu verkaufen“, so der Bürgermeister.
In dem Dorf auf 910 Meter Höhe hatte 2016 die Weltversammlung der Online-Enzyklopädie Wikipedia stattgefunden. Die idyllische Gemeinde mit Ausblick auf den Comer See hatte sich als Organisator des Events gegen Städte wie Manila durchgesetzt. Die Bewohner des Ortes öffneten dafür ihre Wohnungen und beherbergten die Teilnehmer der Tagung. Damit wollte Esino die Bedeutung der Vernetzung und der Technologie für kleine Gemeinden hervorheben.