Gefängnis für Anschlag auf türkische Moschee in Deutschland
Ulm (APA/dpa) - Wegen des Brandanschlags auf eine türkische Moschee in Deutschland sind drei junge Syrer kurdischer Herkunft zu mehrjährigen...
Ulm (APA/dpa) - Wegen des Brandanschlags auf eine türkische Moschee in Deutschland sind drei junge Syrer kurdischer Herkunft zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Ulm in Baden-Württemberg verhängte am Freitag wegen versuchten Mordes und versuchter Brandstiftung Haftstrafen von drei Jahren, drei Jahren und neun Monaten sowie fünf Jahren und sechs Monaten.
Das Motiv sei gewesen, auf die Notlage der Kurden im nordsyrischen Afrin aufmerksam zu machen und gegen den dortigen Einsatz der türkischen Armee zu protestieren, erklärte der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter. Die Beschuldigten hätten dabei den möglichen Tod von Menschen in Kauf genommen.
Zwei weitere der insgesamt sechs Angeklagten im Alter von 18 Jahren bis 27 Jahren wurden zu Bewährungsstrafen von sechs Monaten sowie einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Ein Beschuldigter kam mit einer Verwarnung wegen indirekter Hilfeleistung für den Anschlag davon. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, innerhalb einer Woche kann dagegen Revision eingelegt werden.
Laut Polizei traf in der Nacht auf 19. März 2018 eine Brandflasche ein Fenster im Erdgeschoß eines mehrstöckigen Hauses in Ulm, in dem die Räume der Moschee der türkisch-islamischen Religionsgemeinschaft Milli Görüs sind. Zur Tatzeit hielten sich demnach acht Menschen in dem Gebäude auf. Sie wären, so der Richter, im Schlaf von einem Feuer überrascht worden, wenn die Brandsätze nicht noch rechtzeitig von einer Polizeistreife gelöscht worden wären. Der Anschlag sei daher als heimtückisch und rücksichtslos einzustufen.