Nicaraguas Regierung lässt 50 inhaftierte Demonstranten frei

Managua (APA/dpa) - Fast ein Jahr nach dem Beginn der blutigen Proteste gegen die Regierung in Nicaragua sind 50 inhaftierte Demonstranten f...

Managua (APA/dpa) - Fast ein Jahr nach dem Beginn der blutigen Proteste gegen die Regierung in Nicaragua sind 50 inhaftierte Demonstranten freigelassen worden. Die Regierung veröffentlichte am Freitag eine Liste der Häftlinge, die auf freien Fuß gesetzt wurden. Sie waren im vergangenen Jahr bei den Protesten festgenommen worden. Die Behörden warfen ihnen Vergehen gegen die öffentliche Sicherheit vor.

In den jüngsten Verhandlungen hatten sich die Regierung und die Opposition auf die Freilassung der inhaftierten Demonstranten geeinigt. Insgesamt sollen Hunderte Menschen wegen ihrer Teilnahme an den Protesten gegen die Regierung in Haft sitzen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz stimmt derzeit die Listen der Opposition und der Regierung miteinander ab.

Nach Angaben der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) kamen bei den Protesten seit dem 18. April vergangenen Jahres mindestens 325 Menschen ums Leben. Die Regierung beziffert die Zahl der Todesopfer auf 199, Oppositionsgruppen auf über 550. Die Proteste gegen die Regierung von Präsident Daniel Ortega hatten sich vor einem Jahr an einer umstrittenen Sozialreform entzündet. Die Opposition fordert zudem Neuwahlen, ein Ende der Repression und eine freie Presse.