Schwazer ziehen mit Sieg ins Viertelfinale, Junioren-EM in Tirol
Beim 23:19 gegen Linz tankten die Schwazer Handballer am Freitag Selbstvertrauen. Die Junioren-EM findet 2020 in Innsbruck statt.
Von Benjamin Kiechl und Roman Stelzl
Schwaz – Rein statistisch betrachtet war das Duell der Schwazer Handballer mit Linz am Freitag ein Fall für die Akten. Rang zwei in der Quali-Runde der Handball Liga Austria (HLA) war ebenso einzementiert wie der letzte der Oberösterreicher. Doch das 23:19 (13:10) war mehr als der Gewinn der Goldenen Ananas. Es war ein Sieg der Moral.
Nach dem 25:29 gegen Leoben in der Vorwoche hatte Coach Frank Bergemann an Ehrgeiz und Willen seiner Spieler appelliert. Mit Erfolg. „Ich bin prinzipiell zufrieden. 19 Gegentore sind wenig, nur leider haben wir im Angriff ab und zu ein wenig nachgelassen“, meinte Bergemann. Der Viertelfinalgegner wird am Samstag beim All-Star-Game bekannt gegeben (Wahlrecht der besten vier HLA-Teams). Weiter geht es im Cup-Final-Four gegen Bregenz (19. April).
Begeisterung gab es indes auch bei Thomas Czermin, nur an einem anderen Ort. „Wir haben den Zuschlag für die Junioren-EM erhalten und freuen uns narrisch“, verkündete der Tiroler Handballpräsident, nachdem er am Freitag Mittag von der positiven Entscheidung der Europäischen Handballföderation (EHF) in Kopenhagen erfahren hatte. Im Sommer 2020 wird Innsbruck zum bereits dritten Mal eine Junioren-EM (U20) ausrichten. Insgesamt 16 Teams sind beim Nachwuchs-Großevent dabei. „Dass eine Stadt die EM dreimal austrägt, das hat es bisher noch nie gegeben“, betonte Czermin, der auch ÖHB-Vizepräsident ist, und verwies auf die Begründung der EHF: Innsbruck habe bereits bei den Veranstaltungen 1998 und 2006 „Trends gesetzt“.
Die EM 2020 wird in Kooperation mit Italien durchgeführt, der zweite Spielort neben der Olympiahalle in Innsbruck ist Brixen. Insgesamt beträgt das Veranstaltungsbudget laut Czermin 900.000 Euro. Zuletzt hat Österreich die Junioren-EM 2014 in Linz und Traun ausgetragen. Die Konkurrenz mit Bewerbungen aus Slowenien und Kroatien sei diesmal stark gewesen. „Das sind handballverrückte Länder.“ Umso größer sei die Erleichterung über die EM-Vergabe. Gemeinsam mit Südtirol und Trentino solle es nun ein Euregio-Handball-Fest werden.