Essen an Bord des Sea-Eye-Rettungsschiff wird rationiert

Rom (APA) - Das Essen an Bord des Rettungsschiffes „Alan Kurdi“ der deutschen NGO Sea Watch wird rationiert. „Viele Menschen müssen an Deck ...

Rom (APA) - Das Essen an Bord des Rettungsschiffes „Alan Kurdi“ der deutschen NGO Sea Watch wird rationiert. „Viele Menschen müssen an Deck schlafen. Das Wetter wird deutlich schlechter. Wir brauchen jetzt einen sicheren Hafen“, so die NGO per Twitter.

Das Rettungsschiff befindet sich unweit von Malta. Die Hilfsorganisation will die Regierung in La Valletta um die Landung der 64 Migranten an Bord des Schiffes bitten. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem Italien den Flüchtlingen die Landung auf Lampedusa verweigert hatte.

Die italienische Hilfsorganisation „Mediterranea“ reichte indes eine Klage bei der Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Agrigent wegen des Beschlusses des italienischen Innenministeriums ein, die Migranten nicht auf Lampedusa landen zu lassen. Die italienische Regierung hatte lediglich die Landung von Müttern und Kindern genehmigt. Die Frauen hatten jedoch das Angebot abgelehnt, um sich nicht von ihren Ehemännern zu trennen.

Prompt kam die Reaktion von Innenminister Matteo Salvini. „An meiner Haltung ändert sich nicht. Die Häfen bleiben geschlossen“, so Salvini.

Das Schiff „Mare Jonio“ der NGO Mediterranea hat inzwischen eine Crew zusammengestellt und will in Richtung Libyen aufbrechen. An Bord sollen auch einige oppositionelle Parlamentarier gehen.

Die „Alan Kurdi“ von der Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye hatte am Mittwoch die Menschen vor der libyschen Küste gerettet. Seitdem sucht das Schiff einen sicheren Hafen. Italien hat die Einfahrt verwehrt und sieht Deutschland in der Pflicht, weil das Schiff unter deutscher Flagge fährt. Auch Malta wollte das Schiff bisher nicht anlegen lassen.