Ruandas Präsident Kagame: Nach dem Genozid gab es „keine Hoffnung“
Kigali (APA/dpa) - Mit Gedenkfeierlichkeiten im ganzen Land hat Ruanda am 25. Jahrestag des Völkermords von 1994 gedacht. Nach dem Genozid h...
Kigali (APA/dpa) - Mit Gedenkfeierlichkeiten im ganzen Land hat Ruanda am 25. Jahrestag des Völkermords von 1994 gedacht. Nach dem Genozid habe es „keine Hoffnung gegeben, aber die Arme unserer Menschen haben geholfen, die Nation wieder aufzubauen“, sagte Präsident Paul Kagame bei der offiziellen Gedenkveranstaltung am Sonntag in Kigali.
Zuvor hatte der Staatschef einen Kranz in der Völkermord-Gedenkstätte in Kigali niedergelegt, in der rund 250.000 Opfer des Genozids begraben sind. Etliche ausländische Gäste nahmen daran teil, darunter auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Das Gedenken an die Opfer habe ihn zutiefst berührt, sagte er.
Jedes Jahr am 7. April wird an den Völkermord von 1994 erinnert, in dem Vertreter der Hutu-Mehrheit Angehörige der Tutsi-Minderheit sowie gemäßigte Hutu töteten. Das Massaker wurde nach rund 100 Tagen beendet, als die im Exil von Tutsi gegründete Ruandische Patriotische Front (RPF) mit Kagame an der Spitze aus Uganda einmarschierte. Die Weltgemeinschaft schaute weitgehend weg.
Seitdem hat das ostafrikanische Land unter Kagame eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und eine große Versöhnung erzielt, allerdings werden in Ruanda auch die Medien, Meinungsfreiheit und die Zivilgesellschaft eingeschränkt. Menschenrechtler kritisieren dies.