Europas Leitbörsen zu Mittag überwiegend schwächer

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag im Verlauf überwiegend schwächer gezeigt. Der 50 führende Unt...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag im Verlauf überwiegend schwächer gezeigt. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 fiel um 0,28 Prozent auf 3.489,46 Punkte.

Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.30 Uhr mit 12.199,41 Punkten und minus 0,19 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London gewann hingegen 0,25 Prozent und steht nun bei 7.478,53 Stellen.

Aufgrund steigender Ölpreise zeigten sich aus Branchensicht Energiewerte mit Zugewinnen. Die Anteilsscheine von Total und Eni gewannen innerhalb des Euro-Stoxx-50 jeweils 1,93 und 2,07 Prozent. In London verzeichneten die Aktien von BP (plus 2,34 Prozent) und Shell (plus 2,21 Prozent) ebenfalls starke Zugewinne.

Der anziehende Preis des fossilen Rohstoffes ließ sich auf eine Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump zurückführen: Er hatte bereits am Montag entschieden, ab Mai keine Ausnahmeregelungen mehr für Ölimporte aus dem Iran zu gewähren. Exporte iranischen Öls nach Italien, Griechenland, die Türkei, China, Indien, Japan, Südkorea und Taiwan wurden bisher nicht bestraft. Sollten diese Staaten nach einer Frist nun weiter Öl aus dem Iran beziehen, drohen ihnen Sanktionen der Amerikaner.

Von steigenden Ölnotierungen belastet zeigten sich Aktien von Fluglinien. So rutschten Air-France-KLM um 5,31 Prozent ab. Ryanair gaben um 4,47 Prozent nach, Lufthansa verloren 2,57 Prozent und Easyjet 4,14 Prozent.

In der Bankenbranche bereitete indes eine Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY Anlegern Sorgen. So hatten die zehn größten US-Geldhäuser im vergangenen Jahr zusammen rund zweieinhalb Mal mehr verdient als ihre europäischen Pendants. Societe Generale gaben um 2,90 Prozent nach. BBVA reduzierten sich um 2,40 Prozent.

Mit Blick auf die Einzelwerte gerieten die Anteilsscheine von Ahold Delhaize deutlich unter Druck. Der Handelskonzern hatte aufgrund eines tagelangen Streiks bei der US-Kette Stop & Shop seine Gewinnprognose gesenkt. Überraschend sei, wie stark sich die jüngsten Streiks auf die Gewinnentwicklung des Einzelhandelskonzerns ausgewirkt hätten, schrieb der JP-Morgan-Analyst Borja Olcese. Das Wertpapier verlor 3,72 Prozent.

Für die Anteilsscheine der Wirecard ging es indes um 2,91 Prozent hinab. Das zweimonatige Verbot auf Netto-Leerverkäufe der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin war am Donnerstag ausgelaufen.

Bei den Aktien des Reiseveranstalters Thomas Cook wurde unterdessen ein Kurssprung von 16,24 Prozent verzeichnet. Einem Bericht des Nachrichtensenders Sky zufolge befindet sich der Verkauf des gesamten Unternehmens in Gesprächen. Interessiert seien neben dem chinesischen Investor Fosun die Beteiligungsgesellschaften KKR und EQT Partners.

In Belgien sackten die Anteilsscheine von Melexis indes um 5,29 Prozent ab. Der Halbleiterhersteller hatte Erstquartalszahlen vorgelegt. Der Umsatz fiel im Auftaktquartal um 16 Prozent; der Nettogewinn hatte sich halbiert.

Mit einem Kursrutsch von satten 14,94 Prozent kämpften unterdessen Anleger von Umicore. Der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern hatte einen negativ aufgefassten Zwischenbericht herausgegeben.

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